Teuerung, Aufschwung und Nachholbedarf: SGB fordert Lohnerhöhung um 2 bis 2,5%

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Medienmitteilung

SGB-Lohnmedienkonferenz 2018

Die Wirtschaft boomt. Erstmals seit fast 10 Jahren steigen die Konsumentenpreise um knapp 1 Prozent. Die Firmen machen Gewinne. Darum braucht es nun auf breiter Front eine Erhöhung der Löhne. Die Gewerkschaften des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) fordern, dass die Löhne um 2 bis 2,5 Prozent steigen müssen. Um die Lohndiskriminierung zu korrigieren, sollen die Löhne der Frauen stärker angehoben werden.

Nach den schwierigen Jahren der Finanzkrise und der Frankenüberbewertung geht der Trend in den meisten Branchen nach oben. Trotz der markant besseren Geschäftslage haben die Reallöhne 2017/2018 stagniert. "Deshalb ist es nun höchste Zeit für eine reale Lohnrunde", sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner an der Medienkonferenz zur Lohnrunde 2018/2019. Dazu braucht es deutliche Lohnerhöhungen. Denn zunächst muss die anziehende Teuerung ausgeglichen werden. Rechnung getragen werden muss auch dem Umstand, dass die Krankenkassenprämien der Lohnentwicklung längst davongelaufen sind und die Beiträge an die Pensionskassen steigen. Dabei müssen die Lohnerhöhungen generell gewährt werden. Es darf nicht sein, dass drei Viertel der gewährten Lohnerhöhungen nur individuell verteilt werden. Denn davon profitieren insbesondere die höheren Einkommen.

Wie Unia-Präsidentin Vania Alleva betonte, können sich die Unternehmen Lohnerhöhungen umso mehr leisten als sie bei der Berufsunfallversicherung dank einem Suva-Rabatt 15 Prozent Prämien sparen. Im Fokus stehen bei der Unia alle Branchen. Insbesondere auch der Bau, wo generell 150 Fr. mehr Lohn gefordert wird. Wegen besonders gutem Geschäftsgang braucht es in der Pharma 3 Prozent mehr Lohn.

Auch in den Branchen der Gewerkschaft syndicom sind deutliche Lohnerhöhungen angezeigt, wie syndicom-Präsident Daniel Münger klarmachte. Denn, es ist dem grossen Einsatz der Arbeitnehmenden zu verdanken, dass diese Unternehmen der Binnenwirtschaft starke Erlöse generieren können, sagte er. Syndicom fodert sowohl bei Swisscom und Post Lohnerhöhungen von mindestens 2 Prozent. Einen erheblichen Nachholbedarf gibt es auch im öffentlichen Dienst. Die Finanzlage von Bund und Kantonen sind gut und verbieten die seit Jahren andauernden Spar- und Kürzungsmassnahmen.

Auskünfte:
  • Daniel Lampart, Chefökonom und Leiter Sekretariat SGB, 079 205 69 11
  • Vania Alleva, Präsidentin Unia, 079 620 11 14
  • Daniel Münger, Präsident syndicom, 079 215 49 33
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