Strommast in der Landschaft

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Risiko Strommarktöffnung zu hoch: der SGB sagt Nein!

  • Energie und Umwelt
Medienmitteilung
Verfasst durch Dore Heim

Strommarkt braucht hohe Planbarkeit und keine Marktexperimente

Die heute vom Bundesrat angekündigte Marktöffnung bringt uns der Energiewende keinen Schritt näher und sie gefährdet die Versorgungssicherheit. Der Bundesrat versucht womöglich, mit der Strommarktliberalisierung der EU-Kommission ein Signal zu senden. Für die Stromversorgung in der Schweiz ist das ein hohes Risiko! Der SGB lehnt die vollständige Strommarktöffnung ab. Dieser Ablehnung liegen folgende Überlegungen zu Grunde:

Strom ist ein unverzichtbares Gut für die Bevölkerung und die Wirtschaft. Er muss jederzeit verfügbar sein, es kann niemand darauf verzichten und dafür braucht es eine hohe Planbarkeit von Nachfrage und Bereitstellung, aber ganz sicher keine Marktexperimente! Die Schweiz hat heute nicht nur eine sehr stabile Stromversorgung, sondern auch moderate, stabile Strompreise. Die Haushalte bezahlen seit Jahren durchschnittlich 21 Rappen pro Kilowattstunde, weniger als in den umliegenden Ländern mit vollliberalisiertem Strommarkt.

Der Strompreis setzt sich aus den Kosten für den Strom, aus den Kosten für das Netz und aus Abgaben zusammen. Darin macht der eigentliche Strompreis nicht mal 40 Prozent aus, was rund 8 Rappen pro Kilowattstunde sind. Nur für diesen Teil des Strompreises würde dann der "freie Markt" gelten, denn der Rest bleibt ja reguliert.

Wegen diesen 8 Rappen sollen nun also die Haushalte aus 600 Verteilnetzbetreibern und weiteren Anbietern ihren Stromlieferanten auswählen müssen! Das wird die Energiewende nicht befördern und den Klimaschutz nicht verstärken und auch der Strom wird so ganz sicher nicht billiger.

Ganz im Gegenteil! Da wird dann von allen Anbietern ein riesiger Aufwand für Marketing und Verwaltung betrieben. Ressourcen, die dringend anderswo benötigt würden. Denn Vorrang hat heute eine zügige Umstellung auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen, gerade in der Schweiz, die aufgrund ihrer Topografie stark durch die Klimaerwärmung bedroht ist. Energiegemeinschaften sind bereits möglich, die heutige Struktur des schweizerischen Strommarkts hat sich als krisensicher ausserordentlich bewährt. Es gibt keinen Grund, das leichtfertig aufs Spiel zu setzen!

Auskünfte:
  • Dore Heim, Zentralsekretärin SGB, 079 744 93 90
  • Thomas Zimmermann, Leiter Kommunikation SGB, 079 249 59 74

Zuständig beim SGB

Reto Wyss

Zentralsekretär

031 377 01 11

reto.wyss(at)sgb.ch
Reto Wyss

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