In ihrer heutigen Lagebeurteilung hat die Nationalbank keine geldpolitischen Massnahmen angekündigt, obwohl grosser Handlungsbedarf besteht. Der Franken ist nach wie vor stark überbewertet. Das führt dazu, dass die Arbeitslosigkeit steigt und die Preise in der Schweiz sinken. Es droht ein Druck auf die Löhne und Renten.
Die Nationalbank prognostiziert eine Teuerung für 2012 von -0.6 Prozent. In den ersten Monaten des laufenden Jahres ist der Landesindex der Konsumentenpreise um fast 1 Prozent zurückgegangen. Die SNB muss ihre Prognose später vermutlich noch nach unten korrigieren.
Die SNB muss Preisstabilität gewährleisten und zu einer ausgeglichenen Konjunkturentwicklung beitragen. Das ist ihr Auftrag. Mit ihrem Nullentscheid erfüllt sie diesen Auftrag nicht. Im Gegenteil: Sie gibt sogar das besorgniserregende Signal, dass sie leichte Zinserhöhungen zulassen will.
Der SGB erwartet von der SNB, dass sie Massnahmen ergreift, um die Frankenüberbewertung zu korrigieren. Bei einem Franken-/Euro-Kurs unter 1.40 gibt es Druck auf Löhne und Beschäftigung.
Auskünfte:
Daniel Lampart, SGB-Chefökonom 031 377 01 16; 079 205 69 11
Ewald Ackermann, SGB-Kommunikation 031 377 01 09; 079 660 36 14