SNB-Entscheid: Weitere Abwertung des Frankens nötig

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Medienmitteilung

Der SGB hat zur Kenntnis genommen, dass die Schweizerische Nationalbank nach wie vor an der Wechselkursuntergrenze von 1.20 Franken/Euro festhalten will. Irritierend ist allerdings, dass der frühere Zusatz, die Untergrenze „mit aller Konsequenz durchzusetzen“, in der heutigen Lagebeurteilung fehlt. Solche Signale können leicht missverstanden werden und zu folgenschwerem Aufwertungsdruck führen.

Die Untergrenze bleibt unbedingt notwendig. Trotz der leichten Abwertung in jüngerer Zeit ist der Franken nach wie vor deutlich überbewertet. Allfällige Überreaktionen auf den Finanzmärkten könnten wieder zu einer Aufwertung führen. Damit die Löhne und Arbeitsplätze sicher sind, müsste sich der Franken deutlich abschwächen. Dies umso mehr, als die Abwärtsrisiken für die Schweizer Wirtschaft auch nach Ansicht der SNB „hoch“ sind.

Die Preise in der Schweiz sinken. Die Arbeitslosigkeit steigt. Die Preisstabilität ist nicht gewährleistet. Die Nationalbank hat die Deflationsrisiken in der Vergangenheit unterschätzt. Sie musste die Teuerungsprognosen in nahezu jeder Lagebeurteilung gegen unten korrigieren.

Der geldpolitische Auftrag der SNB schreibt in einer solchen Situation ganz klar eine expansive Geldpolitik vor. Mit dem nach wie vor stark überbewerteten Franken ist die Geldpolitik jedoch restriktiv ausgerichtet. Zwar sind die Zinsen tief. Doch dieser Vorteil für die Schweizer Wirtschaft wird durch den überbewerteten Franken mehr als zunichte gemacht. Das zeigen Indikatoren wie der Monetary Conditions Index deutlich. Die Nationalbank muss auf eine Abwertung des Franken/Euro-Kurses hinarbeiten.

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