Eine Analyse der drei grossen Exportsektoren – Chemie, Maschinen und Elektronik sowie Uhren – dämpft den allfälligen Optimismus. Wenn auch der Export der Chemieindustrie nach einer ausgeprägten Talfahrt vor allem während des zweiten Halbjahres 08 nunmehr wieder ansteigt, so kennen doch andere Exportzweige wie etwa die Maschinen- und Elektronik- sowie die Uhren-Industrie nicht den gleichen Aufschwung (s. Grafik). Bei den zwei letzteren ist Stagnation auf eher tiefem Niveau festzustellen – Zeichen eines wirklichen Aufschwungs zeigen sich nicht. Das ist beunruhigend. Denn es bedeutet, dass man in diesen Bereichen alles andere als rasch zur Produktion vor der Krise zurück finden wird. Und damit ebenso wenig zur entsprechenden Beschäftigung. Deutsch und deutlich heisst das: In den nächsten Monaten wird in diesen beiden Sektoren weiterhin mit Entlassungen zu rechnen sein.
Grafik: Export, monatlicher Nominalwert, Januar 2004 bis November 2009, saisonbereinigt
Quelle: Eidg. Zollverwaltung
Was tun?
Zuerst einmal ist die Kurzarbeit von 18 auf 24 Monate anzuheben. Das ist einerseits sozial, vor allem für die von Entlassung Bedrohten. Die Massnahme ermöglicht den Unternehmen jedoch gleichzeitig eine bessere Planung der Zukunft, den Erhalt von Know how sowie dessen Entwicklung durch Weiterbildung. Die Unternehmen sind damit bereit für den Tag des Wiederaufschwungs.
Zum zweiten ist unbedingt zu verhindern, dass sich der Franken gegenüber dem Euro weiterhin stärkt, so wie das in jüngster Vergangenheit der Fall war. Ein stärkerer Franken bedeutet eine zusätzliche Exporthürde. Deshalb hat der SGB bei der Nationalbank interveniert, damit sich der Franken auf einen Kurswert von über 1,50 zum Euro einpendelt.
Zum dritten braucht es eine intelligente Industriepolitik. Dazu gehört ein Finanzierungsfonds für Unternehmen, die sich dem ökologischen Umbau stellen und die so qualitativ hochstehende und nachhaltige Arbeitsplätze schaffen wollen.