Seit die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Dezember angekündigt hat, nur noch bei starker Aufwertung des Frankens zu intervenieren, testen die Spekulanten ihren neuen Spielraum. Der Franken hat sich seither deutlich aufgewertet. Der SGB ist äusserst besorgt über die jüngste Aufwertung des Frankens, vor allem zum Euro. Dass die SNB diese Aufwertung des Frankens zulässt, vergrössert die bereits grosse Not der Beschäftigten in den Exportfirmen zusätzlich. Durch die Aufwertung werden die Produkte der Schweizer Exporteure im Ausland teurer, was ihre bereits ohne die Aufwertung schwierigen Absatzchancen zusätzlich verschlechtert.
Bereits durch die Finanzkrise kam der Franken unter Aufwertungsdruck. Seit dem zweiten Halbjahr 2007 hat der Franken gegenüber den meisten Währungen deutlich zugelegt. Der reale Aussenwert ist bereits vor der jüngsten Aufwertung gegenüber dem Euro um über 10 Prozent gestiegen.
Eine kleine, offene Volkswirtschaft ist unter flexiblen Wechselkursen Spekulationen auf den Devisenmärkten ausgesetzt. Interventionen der SNB gegen Frankenaufwertungen haben daher eine lange Tradition. Im Herbst 1978 intervenierte die SNB gegen eine Aufwertung des Frankens gegenüber der D-Mark unter 80 Rp./D-Mark. In der Folge wurde der Franken immer über diesem Wert gehalten – mit Ausnahme einer ganz kurzen Periode 1983/84.
Der SGB fordert daher, dass die Schweizerische Nationalbank in bewährter Tradition den Franken gegenüber dem Euro auf einem Wert von spürbar über 1.50 Fr./Euro hält. Teuerungsgefahren sind absehbar keine in Sicht. Im Gegenteil dominieren nach wie vor die Deflationsgefahren – ohne Wohnungsmieten ist die Teuerung in der Schweiz null.