Dezidiertes Handeln der SNB nötig - Franken nach wie vor stark überbewertet

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Medienmitteilung

SGB-Kommentar zur Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank

Die Weltwirtschaft ist auf Erholungskurs. Auch in der Schweiz geht es sukzessive aufwärts. Klar negativ ist jedoch die Aufwertung des Frankens in den letzten Wochen von 1.20 auf 1.15 Fr./Euro. Der Franken ist nach wie vor stark überbewertet. Schätzungen mit verschiedenen Modellen zeigen, dass der faire Franken-Euro-Kurs im Bereich von 1.25 bis 1.30 Fr. pro Euro liegen dürfte.

Die Überbewertung des Frankens führt u.a. dazu, dass die konjunkturelle Erholung im Ausland stärker ausfällt als in der Schweiz. Es droht die Gefahr, dass viele Firmen weniger in der Schweiz und mehr im Ausland investieren. Mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung – heute und morgen.

Positiv ist, dass die SNB die Zinsen nach wie vor tief hält und bereit ist, am Devisenmarkt zu intervenieren. Der SGB erwartet von der SNB aber, dass sie stärker gegen die Überbewertung des Frankens vorgeht. Insbesondere wurde die Chance verpasst, den Wert von 1.20 Fr./Euro mit diversen Massnahmen (kommunikativ und monetär) zu stabilisieren. Ziel muss nun sein, den Frankenkurs so rasch als möglich auf ein Niveau zu bringen, welches der Schweiz nicht schadet. Die SNB sollte sich klarere Ziele vorgeben und diese durchsetzen – insbesondere in Bezug auf den Wechselkurs.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

031 377 01 16

daniel.lampart(at)sgb.ch
Daniel Lampart
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