Das heute veröffentlichte Rundschreiben der Finma ist geradezu eine Einladung für die Grossbanken, ihre falsche und gefährliche Bonipolitik von vor der Krise weiterzuführen. Die Finma begrüsst beispielsweise eine Bindung der Topmanager-Boni an den Aktienkurs. Dabei war genau diese Bindung an den Aktienkurs eine der wesentlichen Krisenursachen. Denn bereits Marcel Ospel erhielt die Hälfte seines Millionengehaltes in (gesperrten) Aktien. Das hat ihn dazu bewogen, statt Reserven für schlechte Zeiten zu bilden, Aktien für 30 Mrd. Fr. zurückzukaufen, um den Aktienkurs künstlich in die Höhe zu treiben. Die Folge war, dass die UBS in der Krise zu wenig Reserven hatte, um die Verluste aufzufangen. Werden die Gehälter an den Aktienkurs gebunden, versuchen die Manager diesen mit allen Mitteln in die Höhe zu treiben.
Die Lösung für das Problem der Managerboni ist klar. Es ist der massvolle Fixlohn. Topmanager brauchen keine besonderen monetären Anreize für ihre Tätigkeit. Die Regeln sind klar: Wer den Job gut macht, erhält einen Fixlohn. Wer sein Unternehmen nicht erfolgreich führen kann, muss seinen Schreibtisch räumen.
Zur Begrenzung der Managerboni fordert der SGB, dass auf Gehälter über eine Million Franken Gewinnsteuer bezahlt werden muss. Löhne in Firmen in öffentlichem Besitz (Kantonalbanken, Nationalbank) müssen auf 500'000 Franken beschränkt werden. Ökonomisch wäre das kein Problem. Oder macht der Chef der US-Notenbank, Ben Bernanke, eine schlechte Arbeit, weil er 200'000 $ verdient?