In den letzten Tagen hat der stark überbewertete Franken neue Rekordwerte erreicht. Es stehen rund 100‘000 Stellen in der Exportindustrie und im Tourismus auf dem Spiel. Und es droht Lohndruck. Trotzdem hat die Nationalbank bei ihrer heutigen Lagebeurteilung keine Massnahmen gegen die Frankenstärke angekündigt. Damit überlässt sie die Schicksale der betroffenen Arbeitnehmer dem Spiel der Spekulanten auf den Devisenmärkten.
Der SGB erwartet von der Schweizerischen Nationalbank, dass sie die Frankenstärke zusammen mit dem Bund aktiv bekämpft. Entweder indem sie den Franken direkt über Devisenmarkt-Interventionen schwächt und die Spekulation eindämmt. Oder indem sie zusammen mit dem Bund den betroffenen Firmen anbietet, ihre ausländischen Devisen zu einem realistischen Kurs zu wechseln.
Nach Abzug der MWSt-Erhöhung und der Ölpreisentwicklung dürfte die Teuerung in der Schweiz im kommenden Jahr null oder sogar leicht negativ sein. Die Preisstabilität wäre nicht mehr gewährleistet.