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Ausgaben des Bundes: Alarmismus fehl am Platz

  • Finanzen und Steuerpolitik
Medienmitteilung

Der Bundesrat gibt die Eckwerte zu den mehrjährigen Finanzbeschlüssen bekannt

Der Bundesrat fällt zurzeit im Wochentakt wegweisende finanzpolitische Richtungsentscheide. Ein weiterer kam heute mit den verabschiedeten "Eckwerte der mehrjährigen Finanzbeschlüsse" hinzu. Insbesondere in den Bereichen Bildung, öffentlicher Verkehr, Kultur und Internationale Zusammenarbeit liegen die vom Bundesrat festgelegten jährlichen Zielwachstumsraten für die Finanzbeschlüsse zum Teil merklich unter jenen der laufenden Legislaturperiode (umso mehr inflationsbereinigt!) – und stehen damit im starken Widerspruch zu den unmittelbar anstehenden Herausforderungen:

  • Im Bildungsbereich bedingen nur schon die weiter steigenden SchülerInnen- und StudentInnenzahlen deutlich steigende Nominalausgaben.
  • Im öffentlichen Verkehr müssen einerseits ebenfalls die wachsenden Bevölkerungs- und damit Fahrgastzahlen bewältigt werden können. Und andererseits erfordert der von Bund und Parlament mehrfach bekräftigte Wille eines deutlichen Ausbaus des Anteils des öV am gesamten Verkehrsvolumen darüber hinaus einen deutlichen Ausbau des Angebots.
  • Die heute nicht bezifferbaren Ausgaben für den Wiederaufbau der Ukraine dürfen keineswegs zulasten des Wachstums der Ausgaben für die Internationale Zusammenarbeit gehen (so plant es der Bundesrat). Denn die Schweiz hat in diesem Bereich die Zielwerte, zu denen sie sich bereits vor Langem international verpflichtet hat, bis heute nicht erreicht.

Der SGB anerkennt das Bemühen der Regierung um eine fundierte finanzpolitische Planung, teilt aber den neuerdings an den Tag gelegten Alarmismus keineswegs. Nach den ersten finanzpolitisch restriktiven Vorentscheiden bereits im letzten Herbst, hat der Bundesrat Mitte Februar sein Konsolidierungsprogramm für die kommenden Budget- und Finanzplanjahre vorgelegt. Die mehrjährigen Finanzbeschlüsse, zu denen nun die Eckwerte vorliegen, machen in diesem Rahmen einen Grossteil der schwach gebunden Ausgaben aus, für die der Bundesrat bereits ab dem nächsten Budgetjahr lineare Kürzungen von 2 Prozent vorsieht.

Die geplanten Kürzungen sind nicht nur wirtschafts- und sozialpolitisch unverantwortlich, sie sind auch finanzpolitisch fehl am Platz. Denn erstens hat sich der wirtschaftliche Ausblick weiter aufgehellt und zweitens sind die öffentlichen Finanzen in der Schweiz im internationalen Vergleich hervorragend aufgestellt: So verfügt der Staat in der Schweiz nach fast zwei Jahrzehnten kontinuierlicher und massiver Budgetunterschreitungen über ein Reinvermögen, welches mehr als der Hälfte der jährlichen Wirtschaftsleistung entspricht – und dies nach der Coronakrise.

Zuständig beim SGB

Reto Wyss

Zentralsekretär

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Reto Wyss
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