Der SGB begrüsst, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen unverändert tief lässt und den Mindestkurs klar bekräftigt. Trotzdem sind die geldpolitischen Rahmenbedingungen für die Schweizer Wirtschaft restriktiv. Denn der Franken ist nach wie vor deutlich überbewertet.
Die tiefe Teuerung in der Eurozone erschwert die Korrektur des deutlich überbewerteten Frankens. Denn wenn sich der Kurs selber kaum bewegt, kann die Schweizer Exportwirtschaft ihre preisliche Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Eurozone nur über die Teuerungsdifferenz verbessern - indem die Preise in der Eurozone deutlich stärker steigen als in der Schweiz. Das ist gegenwärtig kaum mehr möglich.
Im Gegenteil sind die Deflationsgefahren in der Schweiz wieder gestiegen. Deflation ist Gift für die Wirtschaft. Unter anderem weil Käufe aufgeschoben werden oder weil Kredite der Haushalte und Firmen im Vergleich zum Wert der Aktiven steigen.
Bereits bei einer Nullteuerung ist die Preisstabilität nicht gewährleistet. Der Landesindex der Konsumentenpreise verändert sich zwar nicht. Doch aufgrund von Messverzerrungen wird die Teuerung durch den Landesindex überschätzt.
Der geldpolitische Auftrag der SNB schreibt in einer solchen Situation eine expansive Geldpolitik vor. Aufgrund des überbewerteten Frankens ist die Geldpolitik jedoch restriktiv. Die Nationalbank muss deshalb auf eine Abwertung des Franken/Euro-Kurses hinarbeiten.
Auskünfte:
- Daniel Lampart, SGB-Chefökonom , 079 205 69 11