In den letzten Wochen kam die Schweizerische Nationalbank (SNB) vermehrt unter Druck, die Zinsen anzuheben. Ein solcher Schritt wäre jedoch fatal. Denn der Franken ist nach wie vor markant überbewertet. Eine Zinserhöhung würde den bereits vorherrschenden Aufwertungsdruck weiter verstärken. Mit entsprechend negativen Auswirkungen auf Löhne und Arbeitsplätze.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) begrüsst es deshalb, dass die SNB die Zinsen unverändert tief hält und bereit ist, am Devisenmarkt zu intervenieren. Der SGB erwartet von der SNB aber, dass sie stärker gegen die Überbewertung des Frankens vorgeht. Insbesondere wurde die Chance verpasst, den Wert von 1.20 Fr./Euro mit diversen Massnahmen (kommunikativ und monetär) zu stabilisieren. Ziel muss nun sein, den Frankenkurs so rasch als möglich auf ein Niveau zu bringen, welches der Schweiz nicht schadet. Die SNB sollte sich klarere Ziele vorgeben und diese durchsetzen – insbesondere in Bezug auf den Wechselkurs.