„Wir haben die soziale Arbeit geprägt“

  • Sozialpolitik
Artikel
Verfasst durch Ewald Ackermann

AvenirSocial - Soziale Arbeit Schweiz lässt die Geschichte der schweizerischen Sozialarbeit in der 2. Jahrhunderthälfte in 13 Porträts aufblitzen. Lebendig und lesenswert.

Geschichte kann man auf verschiedene Arten schreiben. Avenir.Social hat sich für die Erzählung von „Zeitzeug/innen“ entschieden. 13 Persönlichkeiten, zwischen 1918 und 1943 geboren, erzählen, wie und warum sie Sozialarbeiter/in geworden sind, welche Verhältnisse sie da angetroffen, welche Konflikte sie auszufechten hatten. Natürlich sind sie nicht zufällig ausgewählt: Allesamt haben sie sich auf die eine oder andere Weise um die Sozialarbeit in diesem Land verdient gemacht. Oder wie Markus Jasinski, Präsident von AvenirSocial in seinem Vorwort schreibt: „Diese Persönlichkeiten legten das Fundament, von dem wir heute in der Sozialen Arbeit profitieren.“

Interessiert das nur die Leute vom Fach? Ich bin keiner vom Fach. Dennoch hat mich dieses Buch interessiert. Weil es die Geschichte von Menschen schreibt, die selbst Geschichte geschrieben haben. Nehmen wir Angéline Fankhauser. Nicht mehr ganz junge Gewerkschafter/innen erinnern sich noch gut an sie, die Nationalrätin, die am Schluss ihrer beruflichen Karriere das Schweizerische Arbeiterhilfswerk (heute Solidar Suisse) geleitet hat. Hier erfahren wir viel mehr über sie, deren Name mit der Einführung schweizweiter Familienzulagen verbunden bleibt, und „ihre Zeit“. 

Nicht nur in ihrem Fall ist es spannend zu lesen, wie und warum eine Biografie ins Soziale läuft. Im biografischen Filter leuchten viele Facetten sozialer Wirklichkeit und oft auch sozialer Ungerechtigkeit emotional auf. Und emanzipativ: weil Geschichte, die sich aus den Geschichten der einzelnen zusammensetzt, auf das einzelne Subjekt setzt, das Geschichte „macht“ und sie nicht nur erleidet.

Wer dem Subjektiven nicht traut, der findet zudem weiterführende historische Beiträge.

Wir haben die soziale Arbeit geprägt. Hrsg. von AvenirSocial. Haupt Verlag 2011. 255 S., Fr 39.-.  

Zuständig beim SGB

Gabriela Medici

stv. Sekretariatsleiterin

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Gabriela Medici
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