Tausende von Aussteuerungen bei ALV-Abbau

  • Arbeitslosenversicherung
Medienmitteilung
Verfasst durch Daniel Lampart

Im August hat die Langzeitarbeitslosigkeit weiter zugenommen. Mittlerweile ist ein Viertel der Arbeitslosen davon betroffen. Das sind zu einem grossen Teil Personen über 50 Jahre. Besonders gross ist das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit in der lateinischen Schweiz – in Kantonen, die unter dem heutigen Gesetz die Bezugsdauer auf 520 Tage verlängert haben.

Kommt der Abbau bei der Arbeitslosenversicherung (4. AVIG-Revision), werden Tausende von Personen ausgesteuert: Einerseits wird es in den Krisenkantonen nicht mehr möglich sein, die Bezugsdauer zu verlängern, anderseits werden ältere Arbeitnehmende und Arbeitnehmende, die in prekären Jobs gearbeitet haben, weniger Taggelder erhalten.

Die Aussteuerung ist für die Betroffenen ein hartes Schicksal. Sie müssen zur Sozialhilfe gehen. Für ältere Arbeitnehmende ist das besonders schlimm. Denn sie werden zuerst ihre Guthaben der 2. Säule aufbrauchen müssen, bevor sie Sozialhilfe erhalten. Das bedeutet, dass sie nicht nur in der Zeit, in der sie auf Sozialhilfe angewiesen sind, ein tieferes Einkommen haben, sondern dass sie auch im Rentenalter deutlich weniger Geld zur Verfügung haben werden. 

Der geplante ALV-Abbau spart auf dem Buckel der Benachteiligten und wird zu unverhältnismässiger sozialer Härte führen. Geschont werden einmal mehr die hohen und höchsten Einkommen – also diejenigen Manager, die die Entlassungen in der Krise zu verantworten haben. Darum setzt sich der SGB für ein Nein am 26. September ein. Die Abzocker sollen künftig voll ALV zahlen müssen. Dann wäre die ALV finanziell im Gleichgewicht, ohne dass die normalen Beschäftigten und die Arbeitslosen zahlen müssen.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

031 377 01 16

daniel.lampart(at)sgb.ch
Daniel Lampart
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