Der grösste Teil der Firmen mit Schwierigkeiten mit der Auftragslage führte bisher Kurzarbeit ein, um die Probleme zu überbrücken. Ganz anders die Georg Fischer AG: Unter den Verwaltungsräten Gerold Bührer (Präsident Economiesuisse und Ex-FDP-Parteipräsident) und Flavio Cotti (Alt-Bundesrat CVP) wird mit voller Härte vorgegangen. Statt Kurzarbeit einzuführen, wird 10 Prozent der Belegschaft entlassen. Die Georg Fischer AG hat stark vom Aufschwung profitiert. Sie hat ihre Reserven seit 2003 um 25 Prozent aufgestockt, so dass sie über genug Geld verfügt, um die Mitarbeiter auch in schlechteren Zeiten zu halten.
Die Entlassungen bei Georg Fischer zeigen, dass die Verantwortlichen bei Economiesuisse sowie Vertreter der bürgerlichen Parteien ihre Verantwortung gegenüber den Arbeitnehmenden in der Schweiz nicht wahrnehmen wollen. Das ist nicht akzeptabel. Die Schweizer Bevölkerung musste bereits für die Fehler der UBS-Verwaltungsräte bezahlen. Nun soll sie auch unter den weiteren Folgen der Finanzkrise leiden, wenn es nach dem Willen von Economiesuisse und bürgerlichen Politikern geht.
Damit die Arbeitslosigkeit in der Schweiz nicht zunimmt, braucht es wirksame Gegenmassnahmen:
- Kurzarbeit und Weiterbildung statt Entlassungen – die Unternehmen haben genug Geld dafür.
- Stärkung der Kaufkraft – höhere Prämienverbilligungen bei den Krankenkassen und höhere Familienzulagen.
- Öffentliches Investitionsprogramm im Bereich öffentlicher Verkehr.
- Die Nationalbank muss die Aufwertung des Frankens bekämpfen.