Dank der AHV 200'000 bis 400'000 Fr. mehr zum Leben. Das zeigt ein Preis-/Leistungsvergleich zwischen privater Vorsorge und AHV

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Blog Daniel Lampart

In der Schweizer Altersvorsorge ist eine schleichende Privatisierung im Gang. Die Pensionskassenrenten sind im Sinkflug. Und die AHV-Renten halten mit den Löhnen nicht Schritt. Es geht eine Rentenlücke auf. Die politischen Mehrheiten in Bern wollen, dass diese Rentenlücke über die private Vorsorge wie die 3. Säule geschlossen wird. Letzten Freitag hat die Nationalratskommission beschlossen, die Steuerfreibeträge für 3a-Einzahlungen auf 10'000 Franken zu erhöhen. Gleichzeitig verabschiedete sie weitere Rentenverschlechterungen in der 2. Säule. Diese Beschlüsse dienen nur den obersten Einkommen – sowie den Banken und Versicherungen, die mehr Vorsorgeprodukte verkaufen können. Nur die Besserverdienenden können überhaupt 10'000 Fr. in die 3. Säule einzahlen. Und nur sie profitieren von der privaten Vorsorge. Alle anderen fahren mit der AHV besser.

Das zeigt der heute vorgestellte Preis-Leistungsvergleich des SGB glasklar. Gäbe es keine AHV sondern nur private Vorsorgelösungen, müssten Familien mit mittleren Einkommen rund 400'000 Fr. mehr für die gleiche Rente zahlen. Bei den Alleinstehenden sind es 200'000 bis 250'000 Fr. mehr. Sofern sie sich das überhaupt leisten könnten … Die Rentenlücke würde mit einer 13. AHV-Rente viel effizienter und gerechter geschlossen als mit der privaten Vorsorge.

Warum ist das Preis-Leistungsverhältnis der AHV so viel besser? Dafür gibt es vor allem drei Gründe:

  • Die AHV ist ausgesprochen sozial. Auch auf den Millionensalären müssen AHV-Beiträge bezahlt werden. Gleichzeitig erhält niemand mehr als die Maximalrente. Auch für Erziehungs- und Betreuungsarbeit gibt es mehr Rente.
  • Die AHV versichert alle in der Schweiz. Darum braucht sie keine aufwändigen Absicherungen gegen Langlebigkeit und andere Risiken. Sie hat keine Marketing- und tiefe Verwaltungskosten.
  • Die Zinsen sind rekordtief. Eine umlagefinanzierte Altersvorsorge wie die AHV hat dadurch einen zusätzlichen Vorteil.

Der SGB hat bei seiner Studie konservativ gerechnet. So wurde u.a. angenommen, dass die Arbeitgeberbeiträge auch von den Arbeitnehmenden bezahlt werden. Würde man nur mit den Arbeitnehmerbeiträgen rechnen, wäre die private Vorsorge noch unattraktiver.

Zuständig beim SGB

Gabriela Medici

stv. Sekretariatsleiterin

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gabriela.medici(at)sgb.ch
Gabriela Medici
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