Petition «Stopp dem Kahlschlag beim Wagenladungs­verkehr»

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Verfasst durch Pro-Cargo / SGB

Fast jeder dritte Zustellpunkt in der Schweiz ist in Gefahr

SBB Cargo überprüft 155 Zustellpunkte des Wagenladungsverkehrs – sie alle sind von der Schliessung bedroht. Das ist eine falsche Strategie.

Hier die Petition unterzeichnen

Karte der bedrohten Zustellpunkte (SEV)

SBB Cargo will 155 der schweizweit rund 500 Zustellpunkte des Wagenladungsverkehrs aufheben, falls sich ihre Wirtschaftlichkeit nicht verbessern lässt. Darunter sind auch 29 Bedienpunkte, die gemäss der Leistungsvereinbarung des Bundes mit der SBB zum Grundnetz gehören. Die SBB-Tochter, die im Wagenladungsverkehr in der Schweiz die Systemführerschaft hat, will sich schon ab 2013 auf ein «effizientes Kernnetz» konzentrieren. Dieser Entscheid ist völlig unverständlich, insbesondere da der Bundesrat von den Verkehrskommissionen beider Räte den verbindlichen Auftrag erhalten hat, eine Gesamtkonzeption für den Güterverkehr innerhalb der Schweiz zu erarbeiten. SBB Cargo will also Tatsachen schaffen, bevor überhaupt klar ist, wie der zukünftige Bundesauftrag im Binnengüterverkehr aussehen soll und wie dessen Finanzierung geregelt wird.

Voreilig und im Widerspruch zum Motionsauftrag hat der Bundesrat in dieser Sache bereits einen Vorentscheid zugunsten des Abbaus von SBB Cargo gefällt, noch bevor er verschiedene parlamentarische Vorstösse zu diesem Thema beantwortet hat.

Die Hauptforderung

SBB Cargo muss das Abbauprojekt «Netz» stoppen, bis die politischen Grundlagen klar sind.

Der voreilige Entscheid von SBB Cargo

  • wird zu mehr Lastwagenverkehr auf den Strassen führen; mehrere zehntausend Fahrten zusätzlich pro Jahr
  • widerspricht den klimapolitischen Zielen zur Reduktion der CO2-Ausstösse
  • verkennt den Auftrag des Bundesrates, den flächendeckenden Binnengüterverkehr auf der Schiene sicherzustellen
  • verpasst die Chance, bei Bedarf neue, zusätzliche Abgeltungen zu generieren, allenfalls auch nur für eine Übergangszeit bis zur Verabschiedung einer Gesamtkonzeption
  • steht dem Volkswillen entgegen, der klar eine Verlagerung der Güter von der Strasse auf die Schiene verlangt
  • missachtet die Tatsache, dass eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Strasse volkswirtschaftlichen Schaden bewirkt, indem Teile des Strassennetzes ausgebaut werden müssen, die Staugefahr für den motorisierten Individualverkehr zunimmt und eine Beeinträchtigung der Sicherheit der übrigen Verkehrsteilnehmenden erfolgt.
  • verschlechtert die Versorgungssicherheit der Konsumentinnen und Konsumenten und führt mittelfristig (aufgrund der oben aufgeführten volkswirtschaftlichen Mehrkosten) zu einer Erhöhung der Transport- und Konsumpreise.
  •   hintergeht die Anstrengungen von Kantonen, Gemeinden und einzelner Unternehmen, mit Anschlussgleisen die Distribution auf der Schiene vorzunehmen, und stellt damit getätigte Investitionen in Frage

Kurz gesagt: Es gilt zu verhindern, dass SBB Cargo diesen Entscheid umsetzt, der zum falschen Moment kommt und nachteilige Auswirkungen für Wirtschaft, Ökologie, Sicherheit und Konsum hat. Auch wenn das vom Abbau betroffene Gütervolumen, welches über diese Bedienpunkte abgewickelt wird, am einzelnen Ort nicht sehr gross ist, sendet der Entscheid ein falsches Signal zu Kundschaft und Öffentlichkeit und widerspricht dem mehrfach geäusserten Volkswillen zur Verkehrsverlagerung.

Wenn Sie auch der Meinung sind, dass Güter auf die Schiene gehören, dann unterzeichnen Sie die Petition.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Premier secrétaire et économiste en chef

031 377 01 16

daniel.lampart(at)sgb.ch
Daniel Lampart
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