Neuenburg: LehrerInnen streiken gegen Sparen

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Verfasst durch Anne Rubin

Den dritten Tag im Streik

Die Unterrichtenden, schwer betroffen, sind die ersten, die sich wehren. Am 24. November streiken sie den dritten Tag. Die Sparmassnahmen in Neuenburg treffen aber viel mehr Menschen. Deshalb ist für den 26. November in La Chaux-de-Fonds eine grosse Manifestation angesagt.

Bereits am 8. und 9. November sind die LehrerInnen in ganz Neuenburg auf die Strasse gegangen. Sie hatten genug von steten Sparmassnahmen. 100 Millionen Franken sollten für 2017 neu dazukommen - nachdem bereits 2015 ganze 165 Millionen weggestrichen wurden.

Lohnabbau von 35 000 bis 75000 Franken

Das Fass zum Überlaufen brachte das neue Lohnreglement. Es hätte den Unterrichtenden, auf die ganze Berufskarriere hochgerechnet, einen Lohnabbau zwischen 35 000.- bis 75 000 Franken zugemutet. Diesen Abbau lehnten Personalvertreter und Gewerkschaften einhellig ab. Ebenso einhellig verlangten die LehrerInnen von der Regierung, das neue Lohnsystem zurückzunehmen. Gespräche mit der Regierung fanden seither zwar statt - diese jedoch gab bis heute jedoch kein Zeichen des Einlenkens. Deshalb beschlossen die LehrerInnen, am 24. November zu streiken. Dabei werden sie gleich auch entscheiden, ob sie den Streik am 25. fortsetzen wollen.

Rendez-vous am 26. November

Betroffen sind jedoch nicht nur die Unterrichtenden. Dutzende von Stellen im öffentlichen und halböffentlichen Bereich sollen gestrichen werden. Die wöchentliche Arbeitszeit soll von 40 auf 41 Stunden hochgehen. Reduziert wird die Prämienverbilligung in der Krankenversicherung, runtergefahren die Subventionen in Bildung, Gesundheit, im Sozialen und im Transport - das alles um 40 Millionen Franken mehr sparen zu können. Das wird die Bevölkerung insgesamt treffen, insbesondere die Verletzlichsten unter ihr.

Und wieso dieser unsoziale Spareifer? Wegen massiver Steuergeschenke für die Multis, die Unternehmen generell und die Reichen! Die normalen Steuerzahler kamen nicht in den Genuss von solchen Erleichterungen. Wohl aber von deren Auswirkungen in Form von Dienstleistungsabbau in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Soziales und Transport!

So geht das nicht! Ein breites Bündnis, darunter die Gewerkschaften, ruft zu einer grossen Manif gegen den verheerenden Sparkurs auf. Rendez-vous am 26. November, 11 Uhr, in La Chaux-de-Fonds!

Zuständig beim SGB

Reto Wyss

Zentralsekretär

031 377 01 11

reto.wyss(at)sgb.ch
Reto Wyss
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