Mitgliederpresse gefährdet

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Medienmitteilung
Verfasst durch Dore Heim

Bundesrat kürzt Vergünstigungen

Die Mitgliederpresse der Verbände und Vereine in der Schweiz gerät wirtschaftlich immer mehr unter Druck. Dazu trägt auch der Bundesrat bei, der heute beschloss, die Preisermässigung für den Zeitungsversand 2014 um einen Rappen auf 14 Rappen zu senken. In Kombination mit den Plänen der Post, den Versandpreis bis 2016 um insgesamt 6 Rappen zu erhöhen, sind die Presserzeugnisse der Verbände und Vereine aus Gewerbe, Kirchen und Parteien aber auch aus Sport und Musik akut gefährdet. Denn sie können die Kosten oft nicht einfach auf die Mitglieder überwälzen.

Der Druck auf die Mitgliederpresse ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Der erste grosse Preisaufschlag kam Anfang 2013 mit einem neuen Preissystem der Post, die den Versand für die Mitgliederpresse um durchschnittlich 6 Prozent verteuerte – bei einigen Produkten waren es bis zu 20 Prozent. Die zusätzliche Preiserhöhung der Post ab 2014 ist nicht der erste Versuch der Post, den Zeitungsversand profitabel zu machen.

Post und Bundesrätin Leuthard stellen sich auf den Standpunkt, die Post habe jede ihrer Dienstleistungen eigenwirtschaftlich zu erbringen, also müsse auch der Zeitungsversand eine ausgeglichene Rechnung vorweisen. Dass die Post ihre Vollkostenrechnung (sämtliche Overheadkosten, auch die Löhne des Managements werden eingerechnet) auch im subventionierten Bereich des Zeitungsversands anwendet, ist stossend.  

Der heutige Entscheid des Bundesrats verschärft die Situation für die Mitgliederpresse. Wenn die Post ihre Pläne zur weiteren Preissteigerung ungehindert realisiert, werden diverse Verbände die Ausgaben ihrer Mitgliederzeitungen reduzieren oder ganz einstellen.

Das Gewinnstreben der Post geht auf Kosten der Pressevielfalt. Dass der Bundesrat der vor Jahresfrist eingesetzten eidgenössischen Medienkommission den Auftrag gegeben hat, ein Konzept für Medienvielfalt zu entwickeln, wirkt unter diesen Voraussetzungen wie ein schlechter Witz.

Auskünfte
  •  Dore Heim, geschäftsführende Sekretärin, 079 744 93 90

Zuständig beim SGB

Reto Wyss

Zentralsekretär

031 377 01 11

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Reto Wyss
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