Wohnungsbau

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Märlistunde der Immobilien-Spekulanten

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Die maximale Desinformationskampagne der Gegner der Initiative für bezahlbares Wohnen scheint Früchte zu tragen. Jedenfalls deutet die aktuelle Umfrage der SRG darauf hin, dass es sehr knapp werden wird. So wird ein wichtiges Anliegen für ein zentrales Grundbedürfnis aller Menschen in der Schweiz, nämlich eine gute und bezahlbare Wohnung zu finden, einzig aus Profitinteressen einiger weniger angegriffen. Und sie schrecken nicht vor falschen Behauptungen zurück.

Eines der gegnerischen Argumente, die Initiative greife in den freien Markt ein, ein ultimativer Sündenfall aus ideologischer Sicht mancher also, zerfällt schon beim ersten Blick. Wie wenig der freie Markt funktioniert, für die Bedürfnisse der Bevölkerung in der Schweiz zu sorgen, wissen alle, die eine bezahlbare Wohnung suchen.

Perfide wird die Märlistunde der Immobilien-Spekulanten jedoch, wenn sie die Pensionskassen-Renditen als Scheinargument missbrauchen. Sie würden unter den sinkenden Renditen auf dem Immobilienmarkt leiden. Genau das Gegenteil ist der Fall. Institutionelle Anleger, wie Genossenschaften aber auch Pensionskassen, die eine langfristige Strategie verfolgen, kommen in den von Spekulanten überhitzten Immobilienmärkten kaum noch zum Zuge. Wer auf lange Sicht und Stabilität schaut und nicht auf kurzfristige Profitmaximierung, kann beim Grundstückskauf mit den Geboten von Spekulanten nicht mithalten. Letztere sind die einzigen, die von einer Ablehnung der Initiative profitieren würden.

Die Initiative hingegen bietet einen Hebel, damit Kantone und Gemeinden, wenn sie denn wollen, Areale für gemeinnützigen Wohnbau erwerben können. Ob Zürich, Genf, Bern, ob Uster, Liestal, Chur, Vevey oder in touristischen Hotspots wie Engelberg, Adelboden, Zermatt oder Ascona – überall wohnen erwerbstätige Menschen oder Rentnerinnen und Rentner, die einen zu hohen Anteil ihres Einkommens für überrissene Mieten ausgeben müssen.

Mit der Initiative hat der gemeinnützige Wohnbau eine bessere Chance. Genossenschaften bieten gutes Wohnen zu erschwinglichen Preisen. Und die Förderung von bezahlbarem Wohnen muss nicht einmal ein Zuschussgeschäft sein. Der Fonds de Roulement, mit dem der Bund Genossenschaften zinsgünstige Darlehen gewährt, hat in den letzten 10 Jahren rund 26 Millionen Gewinn für die Bundeskasse gebracht.

Darum: Genug mit der Märlistunde der profitorientierten Immobilien-Spekulanten! Die Initiative ist so bestechend wie bescheiden und wird die SteuerzahlerInnen keinen Rappen kosten. Der Wohnungsmarkt in der Schweiz braucht ein beherztes Ja zur Initiative für bezahlbares Wohnen am 9. Februar.

Links:

  Situation am Wohnungsmarkt (PDF) Weitere Infos zur Abstimmung

 

 

Zuständig beim SGB

Reto Wyss

Zentralsekretär

031 377 01 11

reto.wyss(at)sgb.ch
Reto Wyss

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