Neu ist das Vorhaben der Post nicht. Im Gegenteil: Der gelbe Riese hat in den letzten 10 Jahren bereits 1500 Poststellen geschlossen. Eine gewerkschaftliche Volksinitiative zum Schutz der noch bestehenden Poststellen scheiterte im Herbst 2004 nur hauchdünn. Und nun kündigt die Post im Januar 09 an, weitere 500 Poststellen zu schliessen. Bei der Gewerkschaft Kommunikation und den PöstlerInnen war sofort klar: Diesen Abbau bekämpfen wir! Denn er bedeutet Verrat am Grundversorgungs- und Infrastruktur-Auftrag der Post. Es geht also nicht nur um den Erhalt guter Stellen, es geht auch darum, allen Bevölkerungsgruppen in allen Regionen in angemessener Distanz die ganze Palette an Postleistungen anzubieten. So lautet der Grundversorgungs-Auftrag der Post, und er hat seine regionalpolitische Bedeutung und Berechtigung – auch im Zeitalter des Internets. Eine Post aber, die 20 % ihres Netzes schliesst und nicht oder nur ungenügend kompensiert, erfüllt diesen Auftrag nicht mehr.
Die Post gehört uns. Also…
„Die Post gehört der Bevölkerung. Deshalb muss die Bevölkerung die Postleitung zur Ordnung rufen!“ So der Appell der Gewerkschaft Kommunikation (GeKo). Um ihm Nachdruck zu verschaffen, besuchen ab dem 20. März bis Ende Mai 09 Equipen der Gewerkschaft Kommunikation möglichst all jene Ortschaften, deren Poststelle gefährdet ist. „Die RegionalsekretärInnen, unterstützt durch aktive Gewerkschafter, haben die Touren festgelegt, damit wir möglichst in jedem bedrohten Ort während 1 bis 2 Stunden Aufklärung bieten können,“ sagt Fritz Gurtner, bei der GeKo für die Post zuständiger Sekretär.
Die GeKo setzt aber nicht nur auf die Information und Mobilisierung vor Ort. Sie bringt jeweils eine Petition mit, die Unterstützungswillige auch im Internet unterzeichnen können. Informiert und kontaktiert werden auch die betroffenen Gemeinden; auch sie sollen reagieren und Widerstand anzeigen.