Gut unterwegs – aber noch viel zu tun

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Verfasst durch José Corpataux

Gut besuchte SGB-Migrationskonferenz

An die 60 Gewerkschafter/innen mit Migrationshintergrund haben sich am 26. Oktober in Bern zur SGB-Migrationskonferenz versammelt. Gemeinsam diskutierten sie die Frage, welche Politik die SGB-Gewerkschaften für ihre Mitglieder mit Migrationshintergrund entwickeln sollen. Sie hinterfragten auch ein rund 4 Jahre altes SGB-Programm zur Beseitigung von migrationsbedingter Diskriminierung. Die Teilnehmenden stellten fest, dass in einigen der daselbst erhobenen Forderungen Fortschritt zu verzeichnen sei, etwa in der Frage der Mindestlöhne (Kampagne für Mindestlöhne und entsprechende SGB-Volksinitiative). Vermehrt sind in den letzten Jahren etwa auch antidiskriminierende Bestimmungen in die Gesamtarbeitsverträge aufgenommen worden. In der Unia wurde eine Sensibilisierungskampagne („Ohne uns keine Schweiz“) durchgeführt. Auf der Ebene beruflicher Integration wurde auf das Modell der Sprachkurse im Bau verwiesen. Kaum Fortschritte festgestellt wurden jedoch im Dossier der Diplomanerkennung. Eine dieser SGB-Forderungen, nämlich diejenige nach anonymer Bewerbung, war in der Diskussion nach Hinweis auf nicht erwartete Auswirkungen im Ausland umstritten.

Am Nachmittag diskutierten die Teilnehmenden feldnahe Themen in Arbeitsgruppen, so etwa die Arbeitsbedingungen in der Hauswirtschaft, die Rolle der GAV im Kampf gegen die Diskriminierung, die Integration von MigrantInnen in die Gewerkschaft und den Fragekreis von Migration und Bildung. Diskutiert wurde auch die Personenfreizügigkeit. Aurora García, Präsidentin der SGB-Migrationskommission, stellte denn auch fest, dass der SGB als grösste Migrantenorganisation im Land mit seinem Programm auf gutem Wege sei – „auch wenn noch viel Arbeit ansteht, die MigrantInnen aktiv in die Gewerkschaft zu integrieren und Chancengleichheit für alle zu erreichen.“

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