Es kommt Wind auf

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Verfasst durch José Corpataux

Einbürgerung erleichtern

Und sie bewegt sich doch - die Welt in Sachen Einbürgerung. Nach einer über 10 Jahre langen Starre zeigen sich jetzt ermutigende Zeichen.

Bereits im Jahr 2008 verlangte Nationalrätin Ada Marra (SP/VD) mit ihrer Parlamentarischen Initiative "Die Schweiz muss ihre Kinder anerkennen" für die MigrantInnen der dritten Generation eine erleichterte Einbürgerung. Nunmehr hat in der Sommersession auch der Ständerat diesem Anliegen im Grundsatz zugestimmt. Der SGB begrüsst das. Die Vorlage geht jedoch zur Differenzbereinigung zurück an die grosse Kammer. Denn der Ständerat hat leider einige Bedingungen verschärft. So will er etwa, dass nur bis Alter 25 eine erleichterte Einbürgerung verlangt werden kann. Zudem soll bereits ein Grosselternteil über eine Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz verfügt haben. Der Nationalrat verlangte hier bloss eine glaubwürdige Begründung des Gesuches. Zu hoffen ist, dass die Volksvertreter trotz neuer Zusammensetzung erneut weitsichtig entscheiden. Der SGB möchte für die dritte Generation die automatische Einbürgerung. Das Parlament kann nun immerhin einen Schritt in diese Richtung machen.

Den neuen Wind in der Einbürgerungsfrage erklärt der Urnengang vom 28. Februar. Denn da hat eine Mehrheit der Stimmenden klar zu verstehen gegeben, dass die Secundas/os zur Schweiz gehören. In der Folge haben die SGB-Gewerkschaften, die wohl grössten MigrantInnenorganisationen im Land, eine Einbürgerungsoffensive gestartet. Sie visiert vor allem die Secundas/os. Der Bundesrat hat in der Session erklärt, diese Einbürgerung der zweiten Generation zu fördern. Bundesrätin Simonetta Sommaruga antwortete in diesem Sinn auf eine Interpellation von Ständerat und SGB-Präsident Paul Rechsteiner.

Erfreuliches Fazit: In der Frage der Einbürgerung gibt es - endlich - Wind in die gute Richtung.

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