Wir packen es an und wir bleiben dran!

  • Gleichstellung von Mann und Frau
Artikel
Verfasst durch Christina Werder

Im Jahr 2000 haben Frauen 21 Prozent weniger verdient als Männer, im Jahr 2010 verdienen sie noch immer 18% weniger. Geht es in diesem Tempo weiter ist die Lohngleichheit in 66 Jahren Realität. Das kann ja niemand ernsthaft vertreten!

Schon beim Einstieg in die Erwerbsarbeit ist ein Lohnunterschied (privater Sektor und Bund) vorhanden: Der monatliche Bruttolohn der Frauen im Alter zwischen 20-29 Jahre beträgt 4‘544 Franken. Die Männer in dieser Alterskategorie verdienen 4‘960 Franken. Differenz: 416 Franken im Monat. Diese Differenz steigt kontinuierlich an: Im Alter zwischen 30 und 39 Jahre verdienen Frauen bereits 687 Franken weniger, 10 Jahre später sind es 1‘452, und im Alter zwischen 50 bis 64/65 Jahre beträgt der Lohnunterschied 1‘589 Franken. Dieser Fakt straft die Frauen im Alter ein zweites Mal: mit tieferen Renten!

Grosse Unterschiede zwischen den Frauen- und Männerlöhnen bestehen auch, wenn wir sie nach Anforderungsniveau (privater Sektor und Bund) unterscheiden. Am grössten ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern, die anspruchsvolle Arbeiten verrichten: Der monatliche Männerlohn beläuft sich auf 8‘224 Franken, Frauen hingegen verdienen 1‘494 Franken im Monat weniger. Rund 700 Franken weniger als die Männer verdienen Frauen bei Arbeiten, die Berufs- und Fachkenntnisse oder einfache und repetitive Tätigkeiten ausüben.

Und vom Fleck kommen wir auch nicht in der Führungsetage! Bei Inkrafttreten des Gleichstellungsgesetzes im Jahr 1996 machten die Frauen unter den Arbeitnehmenden in Führungspositionen – das heisst, mit Vorgesetztenfunktion oder in der Unternehmensleitung – rund einen Drittel aus. 15 Jahre später sind wir noch immer auf diesem Niveau! Ohne Quote wird sich hier das Tempo kaum beschleunigen!

All das muss sich ändern! Wir Gewerkschaften haben das konkret angepackt. Die Stimmenden hierzulande werden sich in naher Zukunft zu mehr Gleichstellung äussern können. Denn wir haben dazu zwei politische Pflöcke eingeschlagen.

Mit den Volksinitiativen „Für den Schutz fairer Löhne“ und „AHVplus“ (siehe Beitrag von Christine Michel in diesem Newsletter) weisen die Gewerkschaften den Frauen einen Weg aus der Lohnmisere.

Und beim Thema Lohndiskriminierung versprechen wir: Wir bleiben dran.

Ganz klar nicht akzeptierbar ist in diesem Kontext eine Erhöhung des AHV-Rentenalters für Frauen von 64 auf 65 Jahre. Solange die tatsächliche Gleichstellung nicht erreicht ist, kommt dieser Rentenabbau für die Frauen nicht in Frage!

Zuständig beim SGB

Julia Maisenbacher

Zentralsekretärin

031 377 01 12

julia.maisenbacher(at)sgb.ch
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