Rund 100‘000 Frauen und Männer protestieren für mehr Gleichstellung

  • Gleichstellung von Mann und Frau
Medienmitteilung
Verfasst durch Christina Werder, SGB-Zentralsekretärin

Nationaler Streik- und Aktionstag ein voller Erfolg

„Der Streik- und Aktionstag ist ein starkes Zeichen gegen die andauernde Lohndiskriminierung der Frauen. Jetzt muss der Staat den Arbeitgebern endlich Beine machen, die Lohndiskriminierung zu eliminieren und die Frauenlöhne massiv zu erhöhen. Er kann nicht weiter tatenlos zuschauen, wenn Verfassung und Gesetz so massiv ignoriert werden“, sagt SGB-Präsident Paul Rechsteiner zum heutigen nationalen Aktions- und Streiktag. 

Insgesamt rund 100‘000 Frauen und Männer beteiligen sich seit heute Morgen früh an Hunderten von bunten, über das ganze Land verstreuten Aktionen. In zahlreichen Betrieben fanden etwa verlängerte Pausen oder Diskussionsrunden statt. Auch auf öffentlichen Plätzen wurde demonstriert: gegen die andauernde Lohndiskriminierung, gegen die ungerechte Verteilung der Erwerbs- und der privaten Betreuungsarbeit und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit mehr Kita-Plätze. Zahlreiche Aktivitäten und Feste dauern noch bis weit in den Abend hinein. Ein breites, vom SGB angeführtes Frauenbündnis aus rund 50 Organisationen sorgt für diesen selbstbewussten flächenweiten Lila-Protest.

Nach Dutzenden von lokalen Aktionen während des Vormittags folgte um 14.06 als erste nationale Klammer der landesweite „Anpfiff für faire Frauenlöhne“. Den ganzen Nachmittag ging es weiter mit dezentralen Aktionen. So wurden etwa in Bern, Basel, St. Gallen, Jura und im Tessin am Nachmittag vor allem Betriebe des Detailhandels und der Uhrenindustrie von Gleichstellungsmärschen oder Karawanen besucht. In Basel gelangte eine «Schneckendemo» zu gleichstellungssäumigen Betrieben. In Bern machten sich Malerinnen für frauenfreundliche Arbeitsbedingungen auf dem Bau stark. In Burgdorf und Thun blieben die Postschalter länger geschlossen. In Lausanne und Yverdon stieg ein Gleichstellungs-Ballon-Pulk in den Himmel. Weitere Beispiele der zahllosen Aktionen: Ein „High-Heel-Marsch“ in Chur, ein „Gleichstellungsmarsch“ in St. Gallen, ein Liegestuhl-Streik in Kleinbasel, ein Gleichstellungsapéro in La Chaux-de-Fonds, eine BH-Push-up-Aktion in Bern, ein Gleichstellungsflamenco in Lugano, die Übergabe einer Petition für eine gute Ausbildung von Kleinkindererzieherinnen in Genf. Zudem teilten die SBB nach dem Besuch der Gewerkschaftsfrauen mit, dass sie sich am Lohngleichheitsdialog beteiligen würden.

Seit 17 Uhr finden in vielen Städten Kundgebungen statt, gefolgt von Festen.

Für die SGB-Aktionstag-Verantwortliche Christina Werder ist angesichts der rund 100‘00 Teilnehmenden klar: „Der nötige Schub für eine neue Offensive gegen die allgemeine Benachteiligung der Frau und gegen die Lohndiskriminierung im Speziellen ist heute erfolgt. Hier hat sich unter gewerkschaftlicher Führung ein Gleichstellungs-Netzwerk gebildet, das dran bleiben wird. Das war ein Anfang und nicht ein Ende.“

Mehr auf: http://www.14juni2011.ch/

Zuständig beim SGB

Julia Maisenbacher

Zentralsekretärin

031 377 01 12

julia.maisenbacher(at)sgb.ch
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