Ohne GAV wird Willkür herrschen – bezahlen werden das die Frauen

  • Gleichstellung von Mann und Frau
Artikel
Verfasst durch Michela Bovolenta, VPOD-Gleichstellungsbeauftragte

Solidarität mit den Streikenden der Providence

Die Streikenden der Providence, die für den Erhalt ihres Gesamtarbeitsvertrags (GAV) kämpfen, sind, wie im Gesundheitswesen üblich, mehrheitlich Frauen. Ihre Arbeit ist physisch wie psychisch anspruchsvoll, die Einsatzpläne oft mühsam. Der Lohn und die Arbeitsbedingungen sind nicht phantastisch. Auch mit einem GAV nicht.

Der Kampf der Providence-Streikenden für den Erhalt eines GAV ist auch ein Kampf für die Gleichheit. Denn der GAV enthält klare Normen für die Gestaltung der Löhne und der Arbeitszeiten. Genolier, das private Gesundheitsunternehmen, das die Providence übernimmt, will die Löhne dagegen individualisieren. Das wird – wie sowohl die Erfahrungen und auch die Studien zeigen – auf Kosten der Frauen gehen. Genolier will zudem gewisse Dienstleistungen auslagern. Das werden die eher schwach qualifizierten Angestellten, wiederum zur Hauptsache Frauen, mit Lohneinbussen und Prekarität zu bezahlen haben.

Der Streik in der Providence in Neuenburg geht also uns alle an. Den GAV CCT 21 aufrecht zu erhalten bedeutet Kampf gegen Lohndumping und schlechtere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen. Und es bedeutet Eintreten für ein Gesundheitsmodell, das auf menschlichen Werten und nicht auf reinem Profit ruht.

Am 8. März, dem internationalen Tag der Frau, drücken wir den Streikenden der Providence unsere besondere Solidarität aus. Wir verurteilen ihre ungerechtfertigte Entlassung, denn sie üben ein Grundrecht aus, das durch die Bundesverfassung und das internationale Recht garantiert sind.

Mehr unter www.solidarite-laprovidence.ch

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