Lohngleichheit – Die Gewerkschaften bleiben dran!

  • Gleichstellung von Mann und Frau
Medienmitteilung
Verfasst durch Christine Werder

Es ist höchste Zeit für Lohngleichheit – Lohngleichheit jetzt!  Denn auch nach 28 Jahren Verfassungsgebot und 13 Jahren Gleichstellungsgesetz sind die Löhne der Frauen im Durchschnitt deutlich tiefer als jene der Männer.  Mit dem Equal Pay Day – den der SGB und seine Verbände unterstützen, mittragen und mitprägen – und dem 8. März, dem Internationalen Tag der Frau, fordern Frauen mit Nachdruck die Lohngleichheit.

Der standardisierte monatliche Bruttolohn (Median) der Frauen im privaten Sektor beträgt im Jahr 2006 Fr. 4'875.--, jener der Männer Fr. 6'023.--. Dies entspricht einer Lohndifferenz von 19.1 %. Der Fairpay-Lohnrechner (www.lohngleichheit.ch) zeigt anhand des persönlichen Profils den Unterschied zwischen Frauen- und Männerlöhnen. Die Löhne sind seit 1994 für Männer wie Frauen angestiegen. Doch der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern nimmt nur langsam – viel zu langsam - ab: 1994 betrug er 23.8%. Gut 4 Prozent in 15 Jahren - ein Schneckentempo!  Das soll sich ändern. Deshalb fordern Gewerkschaften Lohngleichheit jetzt! Auch im öffentlichen Sektor besteht Handlungsbedarf!

Im öffentlichen Sektor (Kantone) sind die Unterschiede auf einem ähnlichen Niveau. Im Jahr 2006 beträgt der standardisierte monatliche Bruttolohn (Median) der Frauen Fr. 6'595, derjenige der Männer Fr. 8'124.--. Die Differenz beläuft sich auf 18.8%. Sie nahm seit 1998 (22.5) relativ stetig ab, hat sich jedoch zwischen 2004 und 2006 kaum verändert.

Lohngleichheit eine alte gewerkschaftliche Forderung

Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit gehörte zu den ersten gewerkschaftlichen Forderungen. Politisch und rechtlich durchgesetzt werden konnte sie in der Schweiz erstmals im Jahre 1981 mit dem Verfassungsartikel „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“. 1996 folgte das Gleichstellungsgesetz. Der am 2. März 2009 gestartete Lohngleichheitsdialog der Sozialpartner ist ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg und öffnet eine neue Perspektive für eine alte Forderung.

Gemeinsam für die Lohngleichheit unterwegs

Schweizweit werden in den kommenden Tagen viele Lohngleichheits-Aktionen von Gewerkschaften und Frauenorganisationen stattfinden. Dabei geht es immer um einen „fairen“ Lohn. Dazu wiederum gehört der Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. Gestaltung und Umsetzung von Lohnsystemen dürfen deshalb nicht zu Diskriminierungen zwischen Mann und Frau führen. Gewerkschaften fordern Gleichstellungsgerechte und transparente Lohnsysteme. Löhne müssen zudem periodisch auf Lohndiskriminierung zwischen Mann und Frau überprüft werden.

Zwei neue Publikationen zur Umsetzung der Lohngleichheit

Soeben hat der SGB zwei neue Publikationen zu Fairplay beim Lohn für Frauen und Männer verfasst.

Beide Publikationen befassen sich mit der Frage, wie die Unternehmen den Lohn festsetzen. Die 43 A4-Seiten starke Publikation[1] bietet einen erhellenden Überblick über die wichtigsten Aspekte der Lohnfestsetzung im Unternehmen. Sie ist für alle gedacht, die sich gewerkschaftlich oder beruflich mit Lohnsystemen befassen. Sie zeigt Chancen und Risiken einzelner Lohnfestsetzungsmechanismen, durchleuchtet sie kritisch aus Gleichstellungssicht und weist auf Diskriminierungsfallen hin. Die zweite, kleine Broschüre[2] ist als Einstieg in die Problematik für ein breites Publikum konzipiert.

Links:

www.lohngleichheit.ch; www.equalpayday.ch; www. sgb.ch


[1] Fairplay beim Lohn für Frauen und Männer. Lohnfestsetzung im Unternehmen (Kosten Fr. 10.--)

[2] Fairplay beim Lohn….für Frauen und Männer! Versehen und mitprägen! (gratis)

  Der Fairpay-Lohnrechner sowie beide Publikationen wurden vom Eidgenössischen Büro für Gleichstellung von Frau und Mann im
  Rahmen der Finanzhilfen nach Gleichstellungsgesetz unterstützt

Zuständig beim SGB

Julia Maisenbacher

Zentralsekretärin

031 377 01 12

julia.maisenbacher(at)sgb.ch
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