Am 7. März 2015 will ein breites Bündnis, die SGB-Frauen und die Gewerkschaften voran, der Politik den Tarif erklären: Eine kraftvolle Demo soll die Gleichstellung voranbringen. Staatliche Kontrollen sollen endlich für Lohngleichheit sorgen, und die Rentenaltererhöhung für die Frauen soll in den Papierkorb befördert werden. Einstimmig haben die Delegierten zwei Resolutionen, ein Thesenpapier und zwei Anträge der SGB-Frauenkommission verabschiedet.
Der Himmel der Kongressbühne voll von Blitz und Donner. Diese metaphorische Drohung sollte der Politik zeigen, was ihr bevorsteht, wenn sie die Anliegen der Gleichstellung weiterhin stiefmütterlich behandelt. Die SGB-Frauen verlangten in einer Resolution für den 7. März 2015, den Internationalen Tag der Frau, eine Demonstration für Lohngleichheit und gegen die Erhöhung des Frauenrentenalters. „Die Herren und Damen in Bundesbern sollen den Donner endlich hören. Die Frauen haben das Warten auf die Lohngleichheit endgültig satt! “
Um endlich Lohngleichheit zu erreichen, verlangte die SGB-Frauenkommission in einer weiteren Resolution „dezidierte gesetzliche Massnahmen“. Denn immer noch verdienen Frauen an die 20% weniger als die Männer. Staatliche Kontrollen sollen dafür sorgen, dass der Verfassungsauftrag endlich erfüllt wird. Der Staat hat vorzusehen:
eine Behörde, die in den Betrieben Kontrollen durchführt und bei Lohnungleichheit griffige Massnahmen trifft;
eine Pflicht der Unternehmen, die Lohngleichheit regelmässig zu überprüfen und das Resultat zu kommunizieren sowie, falls nötig, die Frauenlöhne anzupassen. In diesem Bereich will der Bundesrat zwar einen Schritt nach vorne tun. Der Schritt ist jedoch viel zu zaghaft und nimmt die Unternehmen viel zu wenig in die Pflicht, kritisierte Toya Krummenacher am Rednerpult.
Oppositionslos angenommen wurde ebenfalls ein Thesenpapier des SGB-Frauenkongresses vom 15./16. November 2013. Es verlangt neben der Lohngleichheit gleichstellungsfördernde Arbeitsbedingungen. Sie sollen so gestaltet sein, dass sie Männern wie Frauen ermöglichen, vollen Erwerb, Betreuung und andere gesellschaftliche Aufgaben zu vereinbaren. Verlangt dazu sind nicht nur mehr bezahlte Urlaube sondern auch deutlich kürzere Arbeitszeiten, deren Planbarkeit und eine flächendeckende familienexterne Kinderbetreuung. Zudem sollen Gesundheit und Arbeitssicherheit mehr aus Frauensicht thematisiert werden. Im Bereich der Altersvorsorge soll die AHV gestärkt werden.
Angenommen wurden zudem zwei weitere Anträge der Frauenkommission. Sie verlangen Arbeitszeitmodelle, welche die Vereinbarung von Erwerb, Familie, Freizeit und Sozialleben gewährleisten. Was denn auch explizit kürzere Arbeitszeiten einschliesst. Der SGB-Vorstand befürwortete diese Anträge und damit eine kürzere Vollzeit, welche die Frauenkommission „als einen Weg aus der Teilzeitfalle“ fordert. Der Vorstand will dieses Programm jedoch erst „in längerfristigen Perspektive“ angehen. Denn prioritär sei aktuell die Durchsetzung der Lohngleichheit.