Dank Ausdauer und vielen Kämpferinnen haben wir heute das Stimm- und Wahlrecht, seit 30 Jahren in der Bundesverfassung den Gleichstellungsartikel und seit 15 Jahren auch das Gleichstellungsgesetz. Das waren wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Gleichstellung.
Jedoch: Verdienen wir heute gleich viel für gleiche und gleichwertige Arbeit? Wer putzt und wäscht? Wer sorgt für Kinder und Pflegebedürftige? Wer kommt beruflich voran?
Mit der Lohngleichheit geht es seit Jahren nur im Schneckentempo vorwärts. Aktuell nehmen Lohnunterschiede und -diskriminierung sogar wieder zu- statt ab! Zudem sind Frauen oft in Tieflohnbranchen und prekär beschäftigt. Von den mehr als 400‘000 Arbeitnehmenden mit Tiefstlöhnen sind zwei Drittel Frauen. Frauen leisten fast das Doppelte an unbezahlter Arbeit. Noch immer fehlen Zehntausende von Kita-Plätzen. Weit entfernt sind wir von einem Vaterschaftsurlaub und einer Elternzeit. Längst wäre es Zeit, dass die Schweiz die ILO-Konvention zum Mutterschutz ratifizieren würde, damit stillende Mütter nicht weiter diskriminiert werden.
Schluss mit der Gleichstellung fürs Papier! Ohne Frauen geht nichts. Der 14. Juni 2011 ist ein zentraler Tag für die Gewerkschaften, um die Gleichstellung voranzutreiben. Wir rufen auf: Frauen und Männer, zeigt am 14. Juni 2011 mit witzigen und kreativen Aktionen, wo ihr mehr Gleichstellung braucht. Hört auf mit putzen, hängt ein Zeichen aus dem Fenster, versammelt euch am Arbeitsplatz, organisiert Protestpausen, schliesst euch Kundgebungen und Aktionen an, beteiligt euch am Pfeifkonzert um 14.06, tragt Pink oder Lila. Für:
- Lohngleichheit und Mindestlöhne jetzt!
- Gerechte Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit zwischen Männer und Frauen jetzt!
- Gute Kinderbetreuung jetzt!
- Vaterschaftsurlaub, Elternzeit und Verbesserungen beim Mutterschutz jetzt!