Der SVP nicht das Feld überlassen!

  • Gleichstellung von Mann und Frau
Artikel
Verfasst durch Christina Werder

Für eine zeitgemässe Familienpolitik

Gemäss der neusten gfs-Studie nimmt der Ja-Stimmenanteil zum Verfassungsartikel Familienpolitik ab. Ein Erfolg an der Urne ist nicht mehr sicher. Mit anderen Worten: Wem Gleichstellung ein Anliegen ist, der oder die muss sich nochmals anstrengen und in seinen Kreisen für ein Ja werben.

Die neuste, am 20.2. veröffentlichte gfs-Studie zeigt, dass sich die einst breite Zustimmung zum Verfassungsartikel Familienpolitik absenkt. Die Gegner dagegen, noch vor ein paar Wochen auf verlorenem Posten, legen markant zu. Mit anderen Worten: Die SVP-Kampagne, die mit „Staatskindern“ hinter Gittern gegen den Verfassungsartikel wirbt, zeigt Wirkung. Und das in einer Zeit, wo eine bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit in breiten Kreisen unbestritten ist. Und nach wie vor bitter nötig ist. Daraus ist ein einfacher Schluss zu ziehen: Alle, die für eine zeitgemässe Familienpolitik einstehen, sollten sich nun noch einmal für das Anliegen einsetzen.

Wahlfreiheit sicherstellen

Die ganz grosse Mehrheit aller Eltern ist heute erwerbstätig. Männer und Frauen mit Kindern sind deshalb tagtäglich damit konfrontiert, ihre verschiedenen Aufgaben in Erwerb und Betreuung zu vereinen. In der Praxis heisst das viel Stress und viel Aufwand. Deshalb sind Rahmenbedingungen nötig, welche die Vereinbarkeit von Erwerb und Familie unterstützen. Der Verfassungsartikel verlangt von den Kantonen, dass sie die Vereinbarkeit fördern. Der Entscheid, wie sich ein Paar organisiert, bleibt diesem überlassen. Heute ist es so, dass fehlende Infrastrukturen und lange Wartezeiten für die familienergänzende Betreuung der Kinder dazu führen, dass ein Elternteil – meistens die Frau – ihr Erwerbspensum kürzt. Dieses Zurückstecken der Frauen schmälert ihr Einkommen, gefährdet ihre Existenzsicherung – und im Alter muss dieser Entscheid mit Renteneinbussen nochmals bezahlt werden.

Rückfall bekämpfen

Eine bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit ist gleichstellungspolitisch ein wichtiges Ziel. Sie ist ein Zeichen für eine moderne Arbeitswelt, in der sich Frauen und Männer ihre Rollen in Erwerb und Betreuung besser aufteilen können. Da will die SVP das Rad zurückdrehen. Sie will die Frauen wieder am Herd. Diesen Rückfall müssen wir bekämpfen. Für die Abstimmung vom ersten Märzwochenende können wir das mit einfachen Mitteln. Indem wir an die Urne gehen und Ja sagen. Und indem wir in unseren Kreisen für dieses Ja noch werben. 

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