Bundesrätin Sommeruga während ihrer Rede

Foto: Jonas Zürcher

 

Rund 1400 Personen gedenken in Olten des Landesstreiks

  • Landesstreik
Medienmitteilung

Grossanlass 100 Jahre später in den damals bestreikten SBB-Werkstätten

Am 10. November vor 100 Jahren beschloss das Oltener Aktionskomitee den landesweiten Generalstreik und bis zum 14. November stand die Schweiz still. Über 250'000 Arbeiterinnen und Arbeiter streikten. Gegen Ausbeutung. Für eine sozialere Schweiz. Und für mehr politische Mitsprache. 100 Jahre danach haben am Samstag in Olten der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB), die SP Schweiz und die Robert-Grimm-Gesellschaft an den Landesstreik erinnert. In den historischen SBB-Werkhallen, die damals auch bestreikt wurden, versammelten sich 1'400 Menschen zu einer grossen Manifestation. Sie erinnerten an die Ereignisse, die den grossen Aufbruch für eine soziale und gerechtere Schweiz einläuteten.

In Reden erinnerten SGB-Präsident Paul Rechsteiner, SP-Präsident Christian Levrat, Unia-Präsidentin Vania Alleva und SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga daran, dass dank dem Mut und der Entschlossenheit der Streikenden und trotz des Streikabbruchs nach drei Tagen rasch erste Erfolge erzielt werden konnten. Etwa mit Einführung des 8-Stunden-Tages in den zwei Jahren direkt nach dem Landesstreik ­- eine Forderung, der sich die Arbeitgeber und bürgerlichen Parteien vehement widersetzt hatten. Oder mit der beschleunigten Einführung des Proporzwahlrechts. Mit dem Landesstreik wurde auch das Fundament für die Einführung der AHV oder des Frauenstimmrechts gelegt. Für beide zentralen gesellschaftspolitischen und sozialen Errungenschaften dauerte es zwar noch sehr viel länger, aber mit dem Landesstreik waren diese Forderungen auf dem Tisch und nicht mehr wegzudenken.

An der musikalisch von der Perkussionsgruppe P-Train, dem Bläserensemble der SBB-Live Band und dem Chor Linksdrall sehr stimmungsvoll umrahmten Veranstaltung erinnerten die Organisatoren auch daran, dass der Kampf für den Fortschritt immer weitergeht, dass sich aber zusammenstehen und zusammen kämpfen, Ausdauer und Engagement auszahlen. Und sie gedachten der drei in Grenchen am letzten Streikmorgen von Soldaten erschossenen Arbeitern und mahnten, dass in der Schweiz nie mehr die Armee gegen das eigene Volk eingesetzt werden darf.

Auskünfte:
  • Thomas Zimmermann, Leiter Kommunikation SGB, 079 249 59 74
  • Michael Sorg, Co-Generalsekretär SP, 079 785 86 08
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