Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) zählte zu Jahresende 2012 genau 366‘851 Mitglieder in 16 Verbänden. Sechs Gewerkschaften steigerten die Mitgliederzahl, neun nahmen ab.
Der SGB, die mit Abstand grösste Dachorganisation von Arbeitnehmerverbänden in der Schweiz, zählte zu Jahresende 2012 genau 366‘851 Mitglieder. Gegenüber dem Vorjahr hat der SGB 1911 Mitglieder verloren. Das entspricht einem Rückgang von 0,5 %. Dieser Rückgang ist vor allem durch die besonderen Umstände einer Fusion verursacht. Ohne diesen speziellen Fall hätte der SGB im Vorjahr ein Mitgliederwachstum ausgewiesen. So konnte denn auch gegenüber den Jahren zuvor der Mitgliederrückgang merklich abgebremst werden (2010: 1,4 %, 2011: 0,9 %). Die Zahl der dem SGB angeschlossenen Verbände blieb unverändert bei 16.
Zugelegt hat der SGB bei den Frauen. Er zählt neu 104‘453 Frauen (Vorjahr: 103 180). Der Anteil der Frauen beträgt mittlerweile 28,5 % (Vorjahr: 28,0 %). Seit 20 Jahren legt der SGB bei den Frauen beständig zu. Seit damals hat sich die weibliche Mitgliedschaft beinahe verdoppelt.
Zuwachs verzeichnen 6 Gewerkschaften. Absolut am meisten zugenommen hat die Unia (+ 2440); prozentual Nautilus (+ 12,4%). Unia, die deutlich mehr als die Hälfte aller SGB-Mitglieder umfasst, hatte bereits 2011 eine knappe Zunahme zu verzeichnen. Im letzten Jahr nun hat Unia vor allem bei den Frauen und in den Dienstleistungen deutlich zugelegt. Im fünften Jahr in Folge zugenommen hat der VPOD, der als erste der traditionellen SGB-Gewerkschaften 2010 eine Frauen-Mehrheit erzielt und diese bisher ausgebaut hat. Seit einigen Jahren wachsen auch AvenirSocial, der Verband der „Professionellen in Sozialarbeit“, und kapers, die Gewerkschaft des Kabinenpersonals in der Luftfahrt. Nautilus, die Gewerkschaft für Seeleute, ist erst 2011 dem SGB beigetreten; New Wood ist eine kleine Gewerkschaft der UN-Angestellten in Genf.
Mitglieder verloren haben 9 Verbände. Zahlenmässig besonders ins Gewicht fällt der Rückgang bei syndicom. Die Folgen der Fusion von comedia und Gewerkschaft Kommunikation vor zwei Jahren sind noch nicht ganz überwunden: Nebst der administrativen Bereinigung der Mitgliederkarteien und einigen Austritten aufgrund der Fusion hatte syndicom vor allem Mühe, neue Mitglieder zu gewinnen. Der Aufbau und Umbau der Strukturen der neuen Gewerkschaft hat innerhalb der Organisation viele personelle Ressourcen gebunden, welche dann in der aktiven Mitgliederwerbung vor Ort fehlten. Die weitere Konsolidierung von syndicom soll diesen Abwärtstrend stoppen.
Der SEV ist bei den Aktiven stabil geblieben, der Rückgang geht hauptsächlich auf Todesfälle der pensionierten Mitglieder zurück.