Die Erwerbslosigkeit in der Schweiz ist im ersten Quartal 2016 auf einen traurigen historischen Höchststand gestiegen. 249'000 Personen suchen Arbeit. Das entspricht einer Erwerbslosenquote von 5.1 Prozent. Fürs erste Quartal 2016 sind noch keine detaillierten Daten zur Erwerbslosigkeit der Personen im Alter von 55+ verfügbar. Klar ist aber: Gerade in dieser Altersgruppe war die Entwicklung im 2015 besonders negativ.
Die Spuren der Frankenüberbewertung sind deutlich. Seit dem ersten Quartal 2015 erhöhte sich die Zahl der Erwerbslosen um 37'000. Die Schweiz ist fast das einzige Land in Europa mit steigender Erwerbslosigkeit. In Deutschland liegt die vergleichbare Erwerbslosenquote mittlerweile bei 4.2 Prozent. Das widerspiegelt die unterschiedliche währungsspezifische Ausgangslage in der Schweiz und in Deutschland in aller Deutlichkeit.Die bei der Aufhebung des Mindestkurses von der SNB angekündigte Abwertung ist nicht eingetreten, wie z.B. die entsprechenden realen Wechselkursindizes der Bank für Internationale Zusammenarbeit (BIZ) zeigen.
Diese Entwicklung ist alarmierend. Der SGB erwartet, dass die Behörden Gegensteuer geben. Die Beschäftigungssituation muss rasch besser werden. Wer in der Schweiz eine Stelle sucht, soll auch eine finden. Folgende Massnahmen sind prioritär:
- Die SNB muss die Frankenüberbewertung aktiv bekämpfen.
- Die Arbeitsvermittlung in der Schweiz muss gestärkt werden. Der SGB schlägt vor, dass die Firmen ihre offenen Stellen obligatorisch den RAV melden müssen.
- Bund, Kantone und Gemeinden müssen ihre meist unnötigen Sparpakete stoppen. Sonst überträgt sich die Krise in der Exportwirtschaft auf das Inland.
- Insbesondere ältere Arbeitnehmende mit langjähriger Betriebszugehörigkeit brauchen einen besseren Schutz. Der SGB fordert für sie eine längere Kündigungsfrist.
Auskünfte
- Daniel Lampart, Sekretariatsleiter SGB und Chefökonom, 079 205 69 11
- Thomas Zimmermann, Leiter Kommunikation, 079 249 59 74