Löbliche Absicht, ungenügende Lösung

  • Bildung & Jugend
Medienmitteilung
Verfasst durch Véronique Polito

Höhere Berufsbildung

Mit dem heute vorgestellten Entwurf für eine Teilrevision des Berufsbildungsgesetzes hält sich der Bundesrat nicht an seine früheren Versprechen. Zwar will der Entwurf der höheren Berufsbildung (Vorbereitungskurse für eidgenössische Prüfungen) neue Finanzmittel zur Verfügung stellen, dies jedoch auf Kosten der beruflichen Grundausbildung. Damit nimmt der Bundesrat mutwillig in Kauf, das System der Lehre zu schwächen statt zu stärken.

Das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) hat im Sommer zusätzliche Mittel von bis zu 100 Mio. Franken angekündigt, um die Vorbereitungskurse für eidgenössische Prüfungen (Berufs- und Fachprüfungen) zu finanzieren. Seither wird diskutiert, wo diese Mittel herzunehmen sind. Das Finanzdepartement, das mit seinen Steuerreformen Budgetdefizite verursacht, fordert lineares Sparen, auch in der Bildung. Deshalb sieht der Entwurf vor, dass der Bund aus dem Globalbudget der Berufsbildung schöpft, um die zusätzlichen Ausgaben zu bewerkstelligen. Folge: In diesem System kommunizierender Röhren werden die neuen Mittel für die höhere Berufsbildung künftig der beruflichen Grundbildung fehlen.

Der SGB unterstützt die Stärkung der höheren Berufsbildung. Er erwartet jedoch ein zusätzliches Engagement des Bundes. Heute sind die Hochschulen, die Fachhochschulen und die technischen Hochschulen mit ihrer garantierten Finanzierung stark bevorteilt. "Wir wollen kein System mit zwei Geschwindigkeiten. Es braucht einen spezifischen Kredit für die höhere Berufsbildung über die heute gesprochenen Mittel hinaus. Wenn nicht, dann gefährden wir die Massnahmen zugunsten der beruflichen Grundausbildung", unterstreicht SGB-Zentralsekretärin Véronique Polito.

 

 

Auskünfte

  • Véronique Polito, SGB-Zentralsekretärin, 079 436 21 29

 

Zuständig beim SGB

Nicole Cornu

Zentralsekretärin

031 377 01 23

nicole.cornu(at)sgb.ch
Nicole Cornu
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