Ein Gutschein von 5000.- für alle Lehrabgänger/innen

  • Bildung & Jugend
Medienmitteilung
Verfasst durch Peter Sigerist, Leiter Berufsbildungspolitik SGB

SGB und KV Schweiz wollen Höhere Berufsbildung fördern

SGB und KV Schweiz fordern Bildungsgutscheine für alle erfolgreichen Absolvent/innen einer beruflichen Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder einer vergleichbaren Ausbildung auf Sekundarstufe II. Diese Bildungsgutscheine mit einem Wert von 5'000 Franken sollen während fünf Jahren für den Erwerb eidgenössisch anerkannter Abschlüsse der höheren Berufsbildung – Berufs- und höhere Fachprüfungen (Meisterprüfung) sowie Höhere Fachschulen – eingelöst werden können. SGB und KV Schweiz, die diese Forderung heute an einer Medienkonfe­renz begründeten, reichen gemeinsam in mehreren Kantonen entsprechende Motionen ein.

SGB und KV Schweiz verweisen auf verschiedene Gründe, die Höhere Berufsbildung als Erfolgs­modell zu erhalten und weiter zu entwickeln:

  • Der Bedarf an hoch qualifizierten Arbeitskräften wird weiter steigen. Die Höhere Berufsbildung ist die traditionelle Form der Weiter- und Höherqualifizierung für den beruflichen Nachwuchs und bildet einen tragenden Pfeiler der Schweizer Wirtschaft. Diesen Weg für Lehrabgänger/innen und junge Berufsleute gezielt zu fördern, ist volkswirtschaftlich, aber auch für den sozialen Ausgleich wichtig.
  • In Krisenzeiten halten sich die Unternehmen vor allem bei der Unterstützung längerer Weiterbil­dungen zurück. Das bekommt insbesondere die Höhere Berufsbildung zu spüren. Der Bildungsgutschein ermöglicht hier Gegensteuer: Gerade jetzt muss gezielt und langfristig in den Wissensstandort investiert werden: hoch qualifizierte Praktiker/innen für die Wettbewerbsfähig­keit der Schweizer Wirtschaft.
  • Die Höhere Berufsbildung ist eine staatsferne Ausbildungsdomäne. Der Staat engagiert sich nur mit  rund 140 Mio. Franken (Stand 2006) an den Kosten dieser Bildung (= 0,5 % aller Bildungs­ausgaben). Vom gesamten Stipendienaufkommen fliessen schweizweit nur gerade 6,5 % in diesen Bildungsweg. Ein stärkeres staatliches Engagement in diesem Bereich ist also gerechtfertigt. SGB und KV Schweiz fordern, dass dieses vor allem direkt auf die Lernenden zielt.
  • Bildungsgutscheine stellen einen starken Anreiz dar und beeinflussen das Weiterbildungs­verhalten nachhaltig positiv. Und: Wer Lehrabgänger/innen fördert, erzielt die langfristigsten Ergebnisse. 
  • Frauen sind heute in der Höheren Berufsbildung untervertreten (14 % gegenüber 30 % bei den Männern). Der Bildungsgutschein wird zu nötigen Korrekturen beitragen.

SGB und KV Schweiz gehen bei einer schweizweiten Einführung dieses Gutscheinsystems von Kosten in der Höhe von 120 Mio. Franken pro Jahr aus. Dieser Betrag geht von der Annahme aus, dass rund 40 % der jährlich rund 60 000 LehrabgängerInnen den Gutschein nutzen würden. Bei einer erfolgreichen Nutzung der Gutscheine in den Pilotkantonen werden SGB und KV Schweiz ihre Zusammenarbeit verstärken, um eine schweizweite Lösung zu erreichen.

In den angehängten Referaten erläutern

  • Paul Rechsteiner, Präsident des SGB, Nationalrat
  • Mario Fehr, Präsident KV Schweiz, Nationalrat
  • Prof. Michèle Rosenheck, Leiterin Berufsbildungspolitik KV Schweiz
  • Peter Sigerist, Leiter Berufsbildungspolitik SGB

ihre Position.

Top