Arbeitgebervertreter blockieren Weiterbildung

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Verfasst durch Véronique Polito

Weiterbildungsgesetz wird immer schlanker

Die Arbeitgeber brüsten sich oft mit der Sozialpartnerschaft. Aber vom Wort zur Tat ist ein weiter Weg. Die Wirtschaftsvertreter im Nationalrat haben dies in der dritten Sessionswoche anlässlich der Debatte zum Weiterbildungsgesetz erneut gezeigt. Sie haben jegliche Verantwortung der Patrons für die Bildung ihrer Angestellten abgelehnt. Diese liege beim Individuum. Sie widersetzten sich auch einer verbesserten Information der Bevölkerung und der Finanzierung von Projekten, die zur Entwicklung Weiterbildung vorgesehen waren. Sie taten dies eifrig und – leider – erfolgreich.

Dabei hätte man nach dem 9. Februar mit guten Gründen auf ein Erwachen der Wirtschaftsvertreter hoffen können. Denn die Patrons tragen eine schwere Verantwortung für das Schlamassel, das die Zustimmung zur isolationistischen Initiative bewirkt hat. Denn statt in die Ausbildung ihres Personals zu investieren, haben die Arbeitgeber auf brain drain gesetzt; sie haben gut qualifiziertes ausländisches Personal rekrutiert – und so die Bevölkerung bis in die Kreise der bestens Qualifizierten hinein verunsichert.

Müssen wir daran erinnern? Das Weiterbildungsgesetz ruht auf einem Verfassungsartikel, der 2006 von einer sehr klaren, quasi „sowjetischen“ Mehrheit angenommen wurde. Wird das Gesetz, das die Räte im Sommer verabschieden sollten, diesem Volksauftrag noch entsprechen? Zweifler scheinen leider über die besseren Karten zu verfügen…

Zuständig beim SGB

Nicole Cornu

Zentralsekretärin

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nicole.cornu(at)sgb.ch
Nicole Cornu
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