7000 Franken für jeden Ausbildungsplatz im Gesundheits- und Sozialbereich

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Verfasst durch Peter Sigerist, SGB-Zentralsekretär

Am 26. Oktober wird die nächste nationale Lehrstellenkonferenz abgehalten. Da treffen unter bundesrätlicher Führung die Berufsbildungsakteure zum fünften Mal zusammen und erklären sich zu Massnahmen, die die Zahl der Lehrstellen erhöhen sollen. Der SGB fordert eine konkrete Unterstützung vermehrter Ausbildung in der care economy.

Wie immer ist an der vom SGB initiierten Lehrstellenkonferenz der SGB auch 2009 vertreten. Sein wichtigster Vorschlag geht dahin, dass nunmehr im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens besondere und effiziente Anstrengungen zur Förderung der Berufsbildung zu unternehmen seien. Das sieht zwar auch das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) so. Dieses fordert mit Recht eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Ausbildungskapazität in diesen Bereichen. Das BBT scheint dabei aber gewisse Barrieren zu übersehen, die dieser Forderung entgegenstehen. Vielen Betrieben im Bereich Gesundheit ist die heutige Ausbildung zu teuer. Im Spitex- und im Pflegebereich sind die Betriebe oft so klein, dass sie von einer Ausbildung absehen. Ihnen nur „Networking“ und Beratung anzubieten, dürfte also gut gemeint, aber nicht unbedingt wirksam sein.

7000 Franken pro Jahr und Ausbildungsplatz

Deshalb schlägt der SGB aufgrund der Anregung des vpod als zusätzliche Fördermassnahme vor, dass Bund und Kantone während einer bestimmten Zeit jeden Ausbildungsplatz im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens mit 7000 Franken/Jahr unterstützen. Der SGB schlägt eine solche Anschubfinanzierung für sechs Jahre vor. Die geplante zweijährige berufliche Grundbildung muss zudem klar die sozial benachteiligten Schulschwächeren visieren Und sie muss nach oben durchlässig sein. Und aufgrund des Vorschlags des Pflegepersonalverbandes SBK soll die Bildung von Lehrbetriebsverbünden besonders gefördert werden.

Die zweite Hand darf nicht nehmen, was die erste gibt

Schliesslich wird sich der SGB, wie die Personalverbände im Gesundheitswesen vpod und SBK zu Recht erwarten, auch dafür engagieren, dass sich die an der Konferenz versammelten Bildungsakteure gegen die verheerende Sparpolitik wenden. Denn wenn die Arbeitsbedingungen im Gesundheits- und Sozialwesen dauernd abgebaut bzw. „zurückgespart“ werden, dann laufen  alle Anstrengungen, mehr Personal für diese Bereiche auszubilden, ins Leere. Die so Ausgebildeten werden später den Bereich wieder verlassen. Die heute weit überdurchschnittlichen Berufsabgänge im schweizerischen Gesundheits- und Sozialbereich belegen diesen destruktiven Abbau.

Die vollständige schriftliche Eingabe des SGB als Download unter www.sgb.ch / Themen / Bildung.

Zuständig beim SGB

Nicole Cornu

Zentralsekretärin

031 377 01 23

nicole.cornu(at)sgb.ch
Nicole Cornu
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