Zwischenbilanz Lohnrunde 2010/11

  • Löhne und Vertragspolitik
Medienmitteilung
Verfasst durch Peter Lauener, Leiter SGB-Kommunikation

Bisher mehrheitlich Abschlüsse im Bereich der Forderungen

Die SGB-Verbände haben heute eine Zwischenbilanz der laufenden Lohnrunde gezogen. Die bisherigen Abschlüsse zeigen, dass mehrheitlich die von den SGB-Verbänden geforderte Bandbreite von 2 bis 3 % Lohnerhöhungen auch erreicht worden ist. Tiefer liegen, begründet durch zumeist unnötige Sparvorgaben, die Lohnabschlüsse im öffentlichen Sektor. Der anhaltende Lohnabstand des öffentlichen Bereichs zum privaten wird die Rekrutierungsprobleme der öffentlichen Hand (Lehrer- und Pflegekräftemangel) noch verschärfen, stellte SGB-Chefökonom Daniel Lampart fest.

Lampart wies darauf hin, dass in den Branchen, in denen noch verhandelt wird, das Geld für korrekte Lohnerhöhungen vorhanden sei. Bei den Löhnen gäbe es – bei gleichzeitiger Besserung der konjunkturellen Lage - einen grossen Nachholbedarf, stellte Unia Co-Präsident Andreas Rieger fest. Umso unverständlicher sei deshalb die hartnäckige Verweigerung, etwa beim Bau, weiteren Gewerbebranchen und bei der Migros. Giorgio Pardini, Vizepräsident der Gewerkschaft Kommunikation, charakterisierte den Postabschluss als wichtiges Signal für die weitere Kommunikationsbranche, an dem sich eigentlich der ganze Service Public orientieren müsste. 

Übersicht bisherige Lohnverhandlungen

 

Branche/Betrieb

Resultat

Coop (Unia)

Bis zu 5000 CHF Monatslohn: mindestens 3 %

Langjährige Mitarbeitende: bis 4.3 %

Ab 5000 CHF Monatslohn: mindestens 2 %

Holzbau (Unia)

Bis zu 10 Jahre Berufserfahrung: mindestens 1.8 %

Alle anderen: 1.7-1.91 %

Erhöhung der Mindestlöhne für kaufmännisches Personal und Lernende um bis zu 74 CHF.

Second-oeuvre romand (Unia)

Mindestens 100 CHF für alle

Künftig werden Löhne automatisch der Teuerung angepasst.

Dank regionaler Harmonisierung werden die Mindestlöhne um bis zu 250 CHF erhöht.

Autozulieferbetrieb im Kanton Aargau (Unia)

Mindestens 2.3%

Rockwell Automation, Aarau AG (Unia)

2.3%

Holcim (Unia)

100 CHF bis 150 CHF, durchschn. 120 CHF

Mindestlöhne 1.8-2.3% erhöht und werden künftig automatisch Teuerung und Betriebslohnentwicklung angepasst.

Post (Gew. Kommunikation)

Insgesamt 2,8 % (1 % generell, 0,8 % individuell + Übernahme AN-Anteil PK-Sanierung 1 %)

Télégenève (Gew. Komm.)

2,8 %

Kt. SO (VPOD)

0,7 % generell und 1,7 % Stufenanstieg

Kt. AG (VPOD)

1,75 %

Kt. OW (VPOD)

1,8 %

Kt. TG (VPOD)

1 % generell und 1 % ind

Aarau Stadt (VPOD)

1,5 %

ETH Zürich (VPOD)

0,6 % Teuerung und 1,2 % Stufenanstieg

GAV Solothurner Busbetriebe (VPOD)

1 % generell, 0,5 % individuell und Erhöhung Pikettzulage

Energie (diverse Abschlüsse, VPOD)

1,6 % bis 2,3 %

 

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

031 377 01 16

daniel.lampart(at)sgb.ch
Daniel Lampart
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