«Einer grossen Mehrheit der Familien schadet die Familieninitiative der SVP. Nur gutgestellte Einverdienerfamilien profitieren davon»: Mit dieser Begründung lehnten die über 200 Delegierten des SGB-Frauenkongresses heute, an ihrem 2. Beratungstag, die SVP-Familieninitiative einstimmig ab.
Am ersten Kongresstag hatten die Frauen – in Übereinstimmung mit Gastrednerin Bundesrätin Simonetta Sommaruga – staatliche Kontrollen und Sanktionen gefordert, um endlich die ihnen seit Jahrzehnten zustehende Lohngleichheit durchzusetzen. Die SGB-Frauen erwarten im nächsten Jahr entsprechende Vorschläge von Bundesrat und Parlament. Wenn es dabei nicht vorwärts geht, soll der SGB eine Volksinitiative prüfen. Denn Lohngleichheit ist das A und O von „guter Arbeit – gutes Leben“, dem Motto des Kongresses.
Um dieses Ziel zu erreichen, forderten die SGB-Frauen zum zweiten die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Betreuung. Deshalb müssen die Arbeitszeit für alle deutlich reduziert, Arbeit auf Abruf verboten und mehr bezahlte Urlaube für Betreuungspflichtige gewährt werden. Zum dritten müssen Alter und Erwerbsausfall so abgesichert sein, dass ein Leben in Würde möglich ist. Das bedeutet denn auch bessere AHV-Renten nach dem Modell von AHVplus, Kampf gegen die inakzeptable Erhöhung des Frauenrentenalters und Betreuungsgutschriften auch für die Pflege von Angehörigen. Schliesslich sollen alle, die ihre Rechte im Arbeitsleben wahrnehmen, besser vor Kündigung geschützt sein.
In weiteren Resolutionen fordern die SGB-Frauen u.a.:
Ein Ende des Sparens auf dem Buckel der Frauen und ein Ende des Abbaus von öffentlichen Dienstleistungen
Bessere Arbeitsbedingungen und mehr präventive Massnahmen gegen berufsbedingte Erkrankungen
Eine Ablehnung des „fiesen Angriffs auf die Fristenlösung“ (Abstimmung Februar 2014)
Eine breite Mobilisierung für eine grosse nationale Frauendemo bis zum nchsten Frauenkongress (2017)
Der SGB-Frauenkongress empfing zudem sehr herzlich eine Delegation der Streikenden bei Gate Gourmet Genf (Catering Luftverkehr), die sich seit zwei Monaten (!) gegen Lohnabbau wehren. Die SGB-Frauen sicherten den Streikenden volle Solidarität zu.
Weitere Informationen
Dokumente und Fotos des Kongresses
Zusätzliche Auskünfte:
D: Corinne Schärer, Co-Präsidentin SGB-Frauenkommission, 079 219 94 20
F: Michela Bovolenta, Co-Präsidentin SGB-Frauenkommission, 078 647 72 83