Schutzalter für gefährliche Arbeiten nicht senken

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Medienmitteilung
Verfasst durch Luca Cirigliano

Workers‘ Memorial Day

Täglich sterben weltweit laut Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation IAO mehr als 5500 Menschen durch Arbeitsunfälle oder wegen arbeitsbedingten Krankheiten. Das sind deutlich mehr als in kriegerischen Auseinandersetzungen sterben. Dies allein ist Grund genug, am 28. April – dem Workers‘ Memorial Day – den Arbeitnehmenden zu gedenken, die wegen der Arbeit erkrankten oder die bei der Arbeit getötet, verletzt oder verstümmelt wurden.

Auch in der Schweiz ist das Thema Arbeitsunfälle hochaktuell – insbesondere für die Jüngsten unter den Arbeitnehmenden. Laut Zahlen der Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) stieg die Anzahl Arbeitsunfälle bei den Lernenden zwischen 1996 und 2009 um über 6 Prozent. Dies, während im gleichen Zeitraum 13.4 Prozent weniger Arbeitsunfälle insgesamt zu vermelden waren. Trotz dieser alarmierenden Entwicklung wollen Kantone sowie bürgerliche Kreise das Schutzalter für gefährliche Arbeiten von heute 16 auf neu 14 Jahre senken. Dies obendrein ohne gesicherte Faktenlage für die letzten Jahre – aktuellere Zahlen zur Unfallgefahr für Lernende führt die SSUV nicht. Ein solcher Blindflug hin zu schlechterem Schutz am Arbeitsplatz gerade für die Jüngsten ist so nicht hinnehmbar.

Bei Gefahr: Stopp!

Um Unfällen am Arbeitsplatz vorzubeugen, hat der SGB mit Unterstützung der SUVA ein Lehrmittel erarbeitet. Dieses soll insbesondere Berufsschulen und gewerkschaftlichen Arbeitnehmervertretungen aber auch anderen Interessierten ein Werkzeug in die Hand geben, um die Arbeitssicherheit in der Schweiz zu verbessern. Die Grundbotschaft: Bei Gefahr darf und soll jeder und jede Arbeitnehmende Stopp! sagen – vor allem jene, die in Ausbildung sind. Die Arbeit soll unterbrochen und erst wieder aufgenommen werden, wenn die Sicherheit wieder gewährleistet ist.

Insbesondere zum Schutz von Lernenden und jungen Arbeitnehmenden braucht es Anstrengungen. Denn als BerufseinsteigerInnen stehen sie unter zusätzlichem Druck und benötigen wegen der kurzen Berufserfahrung engere Betreuung zur Verhinderung von Unfällen. Hier stehen insbesondere auch die Arbeitgeber und Ausbildungsinstitutionen in der Pflicht – auch ihnen soll das neue Lehrmittel deshalb als Präventionsinstrument dienen.

Das Lehrmittel „Bei Gefahr: Stopp!“ vom SGB (finanziell unterstützt von der SUVA) ist als kostenloser <media 962 - - "TEXT, Lehrmittel STOPP d, Lehrmittel_STOPP_d.pdf, 2.6 MB">Download</media> verfügbar.

Auskünfte

 

  • Luca Cirigliano, SGB-Zentralsekretär, 076 335 61 97

 

Zuständig beim SGB

Luca Cirigliano

Zentralsekretär

031 377 01 17

luca.cirigliano(at)sgb.ch
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