Nationalrat muss weitere Deregulierung im Detailhandel stoppen

  • Löhne und Vertragspolitik
Medienmitteilung
Verfasst durch Thomas Zimmermann

Gewerkschaften gegen längere Ladenöffnungszeiten

Noch bevor das Stimmvolk über die im Dezember 2012 vom Parlament beschlossene Verlängerung der Ladenöffnungszeiten in Tankstellenshops entschieden hat (Referendum gegen den 24-Stunden-Arbeitstag), streben die bürgerlichen Politiker bereits die nächsten Deregulierungsschritte für den Detailhandel an: Nach dem Ständerat hat nun auch die Wirtschaftskommission des Nationalrats die Motionen Lombardi (12.3637) und Abate (12.3791) gutgeheissen. Während der erste Vorstoss für die gesamte Schweiz generelle Ladenöffnungszeiten von 6 bis 20 Uhr werktags, und von 6 bis 19 Uhr Samstags fordert, verlangt die zweite Motion eine deutliche Ausweitung des Sonntagsverkaufs. Leidtragende der längeren Ladenöffnungszeiten sind in erster Linie die Angestellten, denn immer längere Arbeitstage sind familienfeindlich, erhöhen den Stress und machen krank.

„Diese ständigen Angriffe auf den Arbeitnehmerschutz sind nicht akzeptabel“, erklärt Unia-Co-Präsidentin und SGB-Vizepräsidentin Vania Alleva im Namen des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes und dessen Partner, der Sonntagsallianz. Alleva fordert das Nationalratsplenum auf, die Motionen zu versenken: „Die Salamitaktik muss jetzt gestoppt werden.“ Deshalb sind der SGB und seine Partner daran, gegen die Einführung des 24-Stunden-Arbeitstages im Detailhandel die Unterschriften für ein Referendum zu sammeln, das sie Anfang April einreichen werden. Auch die Motionen Lombardi und Abate würden, wenn nötig, mit allen Mitteln bekämpft.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

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daniel.lampart(at)sgb.ch
Daniel Lampart
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