Mindestlohn-Initiative kurzfristig wirksamste Massnahme gegen Lohnungleichheit

  • Löhne und Vertragspolitik
  • Gleichstellung von Mann und Frau
Medienmitteilung
Verfasst durch Daniel Lampart

Neue umfassende Studie des SGB zur Lohnungleichheit

Nach wie vor werden Frauen, selbst bei gleichen Qualifikationen, klar schlechter bezahlt als Männer. Den neusten Zahlen des Bundesamtes für Statistik zufolge hat das Lohngefälle zwischen Mann und Frau in jüngster Zeit gar noch zugenommen. Umso dringender ist die Mindestlohn-Initiative. Sie ist die am schnellsten wirksame Massnahme gegen Lohnungleichheit.

Als kurzfristig wirksame Instrumente gegen Lohndiskriminierung benennt eine neue, heute den Medien vorgestellte SGB-Studie Gesamtarbeitsverträge (GAV) und gute Mindestlöhne. SGB-Chefökonom Daniel Lampart: „In Branchen mit GAV-Mindestlöhnen ist die objektiv nicht-erklärbare Lohndifferenz der Frauen geringer.“ Das zeige ein  Vergleich des Gastgewerbes (sehr hohe GAV-Abdeckung) mit dem sehr lückenhaft GAV-geregelten Detailhandel: „Die Lohndiskriminierung der Frauen ist im Gastgewerbe weniger gross als im Detailhandel“, stellte auch Vania Alleva, SGB-Vize-Präsidentin und Unia-Co-Präsidentin, klar. Sie wies darauf hin, dass gerade die typischen Niedriglohnbranchen mit einem hohen Frauenanteil nicht durch GAV erfasst würden.

Deshalb braucht es in Bereichen ohne GAV gesetzliche Lösungen - und damit die Mindestlohn-Initiative. „Gerade weil drei von vier Beschäftigten mit Löhnen unter 4‘000 Franken pro Monat oder 22 Franken in der Stunde Frauen sind, ist die Mindestlohninitiative die kurzfristig mit Abstand wirksamste Massnahme gegen die Lohndiskriminierung der Frauen“, stellte SGB-Präsident Paul Rechsteiner an der Pressekonferenz fest. VPOD-Präsidentin Katharina Prelicz-Huber prangerte vor allem die tiefen Löhne in der Betreuung an. Korrekte Mindestlöhne sollen hier auch dafür sorgen, dass „Personen mit den nötigen Kompetenzen den Beruf nicht schnell wieder verlassen oder gar nicht erst kommen.“

In seiner neuen Studie erklärt der SGB die Ursachen der Lohnungleichheit mit diskriminierenden Normen und Strukturen, mit der sehr ungleichen Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit sowie der willkürlichen Schlechterbehandlung der Frauen durch die Arbeitgeber. Um dies zu korrigieren, fordert die Studie langfristig die gleiche Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit. Mittel sind da vor allem mehr und bezahlbare Kindertagesstätten und Einrichtungen für Pflegebedürftige, eine bezahlte Elternzeit sowie kürzere und besser planbare Arbeitszeiten. Gleichzeitig müssen Instrumente entwickelt werden, mit denen die Firmen gezwungen werden, Mann und Frau gleichen Lohn für gleichwertige und gleiche Arbeit zu zahlen.

Auskünfte
  • Daniel Lampart, SGB-Chefökonom, 079 205 69 11
  • Christina Werder, SGB-Zentralsekretärin, 079 341 90 01
Dokumente
  • <media 1917 - - "TEXT, 140429 Lohndiskr. Dossier, 140429_Lohndiskr._Dossier.pdf, 416 KB">SGB-Dossier Nr. 104: Was für die Lohngleichheit zu tun ist</media>
  • <media 1918 - - "TEXT, 140429 PR LOhndiskr, 140429_PR_LOhndiskr.pdf, 53 KB">"Ja zum Mindestlohn!"</media> von Paul Rechsteiner, Präsident SGB
  • <media 1915>"Mindestlöhne und Gesamtarbeitsverträge - mächtige Instrumente gegen Lohndiskriminierung der Frauen"</media> - von Daniel Lampart, Sekretariatsleiter und Chefökonom SGB
  • <media 1919 - - "TEXT, 140429 VA Lohndiskr., 140429_VA_Lohndiskr..pdf, 31 KB">"Mit Mindestlöhnen und GAV gegen Lohndiskriminierung der Frauen"</media> von Vania Alleva, Co-Präsidentin Unia
  • <media 1916 - - "TEXT, 140429 KPH Lohndiskriminierung, 140429_KPH_Lohndiskriminierung.pdf, 150 KB">"Mit der Aufwertung von Frauenberufen gegen Lohndumping"</media> von Katharina Prelicz-Huber, Präsidentin VPOD

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

031 377 01 16

daniel.lampart(at)sgb.ch
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