Mindestlöhne = mehr Arbeitslosigkeit = falsch

  • Löhne und Vertragspolitik
Artikel
Verfasst durch Ewald Ackermann, Redaktor

Die häufig dogmatisch vertretene Position, Mindestlöhne steigerten die Arbeitslosigkeit, gehört ins Arsenal der haltlosen Behauptungen. Das zeigt der kürzlich erschienene Expertenbericht Mindestlohn.

Ein hochkarätiges SGB-Expertenteam hat einen 127 Seiten starken Bericht zum Mindestlohn verfasst. Die Studie befasst sich zuerst damit, wie stark in der Schweiz Tieflöhne und Mindestlöhne verbreitet sind. Das zweite Kapitel behandelt die Mindestlohnpolitik in mehreren EU-Staaten. Festgestellt wird dabei, dass seit der Mitte der 90er Jahre die Mindestlöhne eine neue Blüte erlebten. 

Das dritte Kapitel stellt die Frage nach der „Wirkung von Mindestlöhnen auf Beschäftigung und Einkommensverteilung“. Dabei werden über 50 wissenschaftliche Studien – viele darunter empirisch ausgerichtet – ausgewertet. Die Resultate zeigen klar: Mindestlöhne resp. deren Erhöhung führen nicht, wie das gewisse „Theoretiker“ stets für unabwendbar gehalten haben, zu mehr Arbeitslosigkeit. „Mindestlöhne führen weder zu einem Anstieg noch zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit“, ist das Fazit von SGB-Chefökonom Daniel Lampart. Neuere Studien zeigten sogar, „dass ein Mindestlohn die Beschäftigung unter Umständen erhöhen kann“ (S. 87). Auch die OECD und die ILO tragen dieser Erkenntnis Rechnung. 

Das letzte Kapitel ist aus juristischer Sicht abgefasst und geht hauptsächlich der Frage nach, wie in der Schweiz Mindestlöhne reguliert werden können.

 

Mindestlöhne. Situation und Handlungsbedarf. Bericht der SGB-Expertengruppe Mindestlohn. 127 S. 12.50 Fr. Im Buchhandel (ISBN: 978-3 905708-80-6) erhältlich oder beim SGB (info(at)sgb.ch) bestellbar.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

031 377 01 16

daniel.lampart(at)sgb.ch
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