Die Resultate der Lohnstrukturerhebung 2010 zeigen eine positive Tendenz. Der grosse Abstand zwischen den Kaderlöhnen und den Gehältern von Arbeitnehmenden ohne Kaderfunktion hat sich verringert. Gleichzeitig ist auch der Unterschied zwischen den Männer- und Frauenlöhnen etwas kleiner geworden.
Doch trotz positiver Tendenz sind die Lohnunterschiede nach wie vor sehr gross. Der Medianlohn der oberen und mittleren Kader ist beispielsweise immer noch doppelt so hoch wie der Medianlohn von Frauen, die nicht im Kader sind. Und die Lohndifferenz der Angestellten und Arbei-ter zu den Topkadern ist nach wie vor extrem. Eine Ursache für diese Unterschiede sind die Boni, mit denen sich die Kader grosse Teile der Personalbudgets an sich selber ausschütten.
Auch das Tieflohnproblem ist ungelöst. Fast 11 Prozent der Beschäftigten verdienen weniger als 4000 Franken im Monat – mehrheitlich Frauen. Um diese Situation zu verbessern, hat der SGB mit seinen Verbänden und Partnerorganisationen die Mindestlohn-Initiative lanciert. Bereits sind über 125‘000 Unterschriften beisammen. Die Einreichung ist auf Ende Januar geplant.
Die Lohndifferenz zwischen den Männern und den Frauen beträgt nach wie vor mehr als 20 Pro-zent. Selbst wenn sich dieser Unterschied auch in den kommenden Jahren um jährlich 0,9 Prozentpunkte verringern würde, bräuchte es 40 Jahre, bis die Lohngleichheit in der Schweiz Realität wäre. Dieser Zustand ist illegal und muss rasch beseitigt werden.