Die Lohnrunde 2015/16 findet unter schwierigen Voraussetzungen statt. Von Arbeitgeberseite wurden Nullrunden oder teilweise sogar Lohnsenkungen verlangt. Vor diesem Hintergrund sind die bis heute vorliegenden Lohnabschlüsse positiv zu werten. Die Löhne werden mehrheitlich um 0.5 bis 1 Prozent erhöht. Angesichts der Minusteuerung von etwas unter -1 Prozent (2015) entspricht das einer Reallohnerhöhung in der Grössenordnung von gegen 2 Prozent.
Besonders erwähnenswert ist der Lohnabschluss im Ausbaugewerbe der Suisse Romande (1 Prozent generell, 0.3 Prozent individuell), welcher der guten Geschäftssituation in der Branche Rechnung trägt. Positiv sind auch die Resultate in der Chemie (Novartis, Lonza u.a.), aber auch bei den Banken (UBS, CS u.a.), die alle deutlich über 0.5 Prozent betragen.
Ungenügend ist die Lohnentwicklung hingegen in Teilen des Ausbaugewerbes (insb. in der Deutschschweiz). Obwohl die Firmen im historischen Vergleich gute Geschäfte machen, resultierten bei den Schreinern, den Elektrikern oder in der Gebäudetechnik Nullrunden. Diese Branchen haben bereits in den letzten Jahren ihre Löhne kaum erhöht, wie die Lohnstrukturerhebung 2014 zeigt. Auch im Detailhandel ist die diesjährige Lohnrunde unbefriedigend ausgefallen. In dieser Tieflohnbranche besteht nach wie vor grosser Nachholbedarf, insbesondere bei langjährigen, gelernten Mitarbeitenden.
Auskünfte:
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