Auch in der Schweiz hat sich seit den 1990er-Jahren die Lohnschere geöffnet. Die hohen und höchsten Saläre sind wesentlich stärker gestiegen als die tiefen und mittleren Löhne. Das zeigt die Lohnstrukturerhebung des Bundesamtes für Statistik. Während die Löhne des bestverdienenden Prozents (abzüglich Teuerung) um mindestens 39 Prozent stiegen, mussten sich die tiefen und mittleren Einkommen mit 7 bis 8 Prozent zufrieden geben. In der Öffentlichkeit besonders aufgefallen und kritisiert wurden die Lohnexzesse einzelner Topmanager. Doch wie die Statistiken zeigen, geht die Lohnschere nicht nur wegen einzelnen Lohnexzessen auf. Auch die Saläre der obersten 10 Prozent der Beschäftigten sind deutlich stärker gestiegen als die tiefen und mittleren Löhne. Das sind rund 400‘000 Personen.
Dossier Nr. 97: Boni und wachsende Lohnschere
- Löhne und Vertragspolitik