Breite Ablehnung langer Ladenöffnungszeiten: Referendum beisammen

  • Arbeitsrechte
Medienmitteilung
Verfasst durch Thomas Zimmermann

Gegen den 24-Stunden-Arbeitstag im Detailhandel

Einen Monat vor Ablauf der Sammelfrist sind die Unterschriften zum Referendum gegen den 24-Stunden-Arbeitstag im Detailhandel bereits beisammen. Überdurchschnittlich rasch haben die Gewerkschaften und ihre Partner der Sonntagsallianz über 60‘000 Unterschriften gegen die Verlängerung der Öffnungszeiten von Tankstellenshops gesammelt.

„Das hohe Sammeltempo zeigt, dass breite Bevölkerungskreise weder längere Einkaufsmöglichkeiten wünschen noch die Arbeitsbedingungen der Verkäuferinnen verschlechtern wollen“, sagt Unia-Co-Präsidentin Vania Alleva, deren Verband mehr als die Hälfte der Unterschriften sammelte. Das starke Engagement ihres Verbandes für das Referendum begründet Alleva damit, dass mit der Verschlechterung des Arbeitsgesetzes durch die Hintertür der 24-Stundenarbeitstag im Detailhandel eingeführt würde. Diesen Dammbruch gelte es zu verhindern. Denn die Leidtragenden seien die Angestellten, da längere Arbeitstage familienfeindlich sind, den Stress erhöhen und krank machen.

Vor diesem Dammbruch warnt auch Danièle Lenzin, Co-Präsidentin der Gewerkschaft Syndicom. „Hält das 24-Shopping im Detailhandel Einzug, droht der Rund-um-die-Uhr-Betrieb auch in anderen Dienstleistungssektoren“, sagt Lenzin, deren Gewerkschaft ebenfalls überdurchschnittlich zum Sammelerfolg beigetragen hat. Gefahr sieht sie etwa für die Post, die plötzlich auch am Sonntag Pakete verteilen soll. Wird die Nacht- und Sonntagsarbeit weiter banalisiert, verliert sie auch an Wert. Damit dürften die heutigen Nacht- und Sonntagszuschläge in allen Branchen weiter unter Druck geraten.

Im raschen Sammelerfolg sehen die Gewerkschaften auch ein Zeichen, dass breite Bevölkerungskreise genug haben von der Zwängerei der Detailhändler. Dies zeigt etwa das Nein der Basler Stimmberechtigten vom letzten Wochenende zu längeren Samstagseinkäufen: zum siebten Mal in Folge haben damit die Stimmberechtigten in einer kantonalen Abstimmung eine Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten abgelehnt. Eine Niederlage droht den Deregulierern nun auch auf Bundesebene.

Auskünfte:
  • Vania Alleva, Vizepräsidentin SGB, Co-Präsidentin Unia, 079 620 11 14
  • Danièle Lenzin, Co-Präsidentin Syndicom, 079 303 24 6
  • Luca Cirigliano, SGB-Zentralsekretär, zuständig für Arbeitsrecht, 076 335 61 97

Zuständig beim SGB

Luca Cirigliano

Zentralsekretär

031 377 01 17

luca.cirigliano(at)sgb.ch
Luca Cirigliano
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