Das ist die traurige Spitze dieses Berichtes, der die antigewerkschaftlichen Aktivitäten des Jahres 2010 in 143 Staaten rapportiert:
- 90 ermordete Gewerkschafter/innen (49 allein in Kolumbien)
- 75 angezeigte Morddrohungen
- 2.500 Verhaftungen
- mindestens 5.000 wegen Gewerkschaftsarbeit Entlassene.
Als globalen Trend macht der Bericht Regierungen aus, die die Arbeitsgesetze nicht anwenden oder den Arbeitsschutz und die entsprechende Aufsicht systematisch ausbluten. Ein weltweites Kennzeichen sei der Missbrauch an Wanderarbeitskräften sowie die Ausbeutung der vorwiegend weiblichen Arbeitskräfte in den Freien Exportzonen der Welt.
Im Nahen Osten zeichnet die Übersicht für das Jahr 2010 ein Bild der Repression seitens der Regierungen. Diese wollten ihre Bevölkerung daran hindern, ihr Leben durch eine Gewerkschaftsvertretung, bessere Löhne und Tarifverhandlungen in wirtschaftlicher Hinsicht zu verbessern. Die Unterdrückung freier Gewerkschaftstätigkeit war denn auch eine der zentralen Wurzeln des arabischen Protestes zu Beginn des laufenden Jahres.
Aber auch Europa hat sich nicht zu brüsten. Die wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise entstandenen immensen Haushaltsdefizite führen zu Lohnkürzungen, Rentenreformen und Haushaltskürzungen – würden also auf dem Rücken der Arbeitnehmenden ausgetragen. Speziell schwierig sei die Lage der Gewerkschaften nach wie vor in der Ukraine, in Russland, Weissrussland und in der Türkei.
Unrühmlich erwähnt im Länderbericht ist übrigens auch die Schweiz. Hauptvorwurf: missbräuchliche Kündigung von gewerkschaftlich Engagierten und kein spezieller Kündigungsschutz für gewerkschaftliche Vertrauensleute.