1,5 bis 2,5 % mehr Lohn, höhere Mindestlöhne und Lohngleichheit

  • Löhne und Vertragspolitik
Medienmitteilung
Verfasst durch Daniel Lampart, Chefökonom SGB

Lohnforderungen der SGB-Verbände

Die SGB-Gewerkschaften fordern schwergewichtig Lohnerhöhungen von 1,5 bis 2,5 Prozent, spezielle Erhöhungen für Frauen und um 100.- bis 200.- Franken bessere Mindestlöhne.

„Wichtig ist es, dass die Lohnerhöhungen generell ausgerichtet werden. Die Individualisierung der Lohnpolitik hat im Ergebnis nur den hohen und höchsten Einkommen genützt. Nur die Rückkehr zu generellen Erhöhungen kann die Fehlentwicklung der letzten Jahre korrigieren“, sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner vor den Medien. Für SGB-Chefökonom Daniel Lampart ist das Geld für Lohnerhöhungen klar vorhanden: “Die Arbeitsproduktivität ist beachtlich angestiegen“, sagte Lampart. Zu korrigieren sei der Rückstand der Löhne hinter der Produktivität.

Vania Alleva, bei der Unia verantwortlich für die Dienstleistungsbranche, betonte den weiterhin grossen Nachholbedarf bei den Frauenlöhnen: „Im Verkauf beispielsweise beträgt die Lohndifferenz immer noch 18% zu Ungunsten der Frauen. Wir verlangen, dass die gesetzlich garantierte Lohngleichheit endlich umgesetzt wird. Es braucht verbindliche Mindestlöhne und zudem spezielle Lohnerhöhungen für Frauen.“

Zu den einzelnen Branchen: Im Detailhandel fordert die Unia 2,5%, insbesondere bei den Grossverteilern Coop und Migros. In der Industrie (MEM; Chemie, Nahrungsmittelindustrie) verlangt die Unia zumeist 100 Franken mehr. In der pharmazeutischen Industrie erlaubt die komfortable Ertragslage bei bestimmten Firmen generelle Lohnerhöhungen von mehr als 100 Franken.

Syndicom fordert bei der Post 2,5 %. Syndicom-Co-Präsident Alain Carrupt dazu: „Das sichert den Arbeitnehmenden ihren gerechten Anteil an den hervorragenden Betriebsergebnissen“.

Um 100 (Gewerbe) bis 200 Franken (Druck) erhöhte Mindestlöhne sollen für mehr Gerechtigkeit sorgen und die in den letzten Jahren unter Druck gekommenen Löhne von Arbeitnehmenden mit einer abgeschlossenen Lehre schützen.

Der SEV (Bahnen) wird je nach Betrieb 1 bis 2 % der Lohnsumme fordern, während der VPOD bei den Kantonen, Gemeinden und deren Betriebe vor allem die volle Gewährung der Lohnmechanismen fordert. Dazu kommen Korrekturen von Funktionseinreihungen, die in einzelnen Berufen nach gewonnenen Lohngleichstellungsklagen die Lohnsysteme von Diskriminierungen befreien müssen.

Im Bau und im Reinigungsgewerbe wurden die Lohnerhöhungen bereits zu einem früheren Zeitpunkt im Rahmen eines Gesamtarbeitsvertrags (GAV) ausgehandelt.

Referate der Medienkonferenz
  • Paul Rechsteiner, Präsident SGB: <media 537 - - "TEXT, 120903 PR lohn, 120903_PR_lohn.pdf, 87 KB">"Lohnrunde 2013: Generelle Lohnerhöhungen von 1.5 bis 2.5%, höhere Mindestlöhne und mehr Lohngleichheit für die Frauen als Schwerpunkte"</media>
  • Daniel Lampart, Chefökonom SGB: <media 538 - - "TEXT, 120903 DL lohn, 120903_DL_lohn.pdf, 84 KB">"Geld für Lohnerhöhungen in den Firmen vorhanden"</media>
  • Vania Alleva, Leiterin Sektor Tertiär Unia: <media 540 - - "TEXT, 120903 Die Lohnforderungen der Unia Vania Alleva, 120903_Die_Lohnforderungen_der_Unia_Vania_Alleva.pdf, 116 KB">"100 Franken für alle – Mindestlöhne rauf – Lohngleichheit jetzt!"</media>
  • Alain Carrupt, Co-Präsident Syndicom: <media 539 - - "TEXT, 120903 Alain Carrupt lohn, 120903_Alain_Carrupt_lohn.pdf, 103 KB">"Post und Telecom: Reallohnerhöhungen - Grafische Industrie und Verpackungsdruck: Erhöhung der Mindestlöhne"</media>
Auskünfte

 

  • Daniel Lampart, Chefökonom SGB, 079 205 69 11
  • Ewald Ackermann, Information SGB, 031 377 01 09 oder 079 660 36 14

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

031 377 01 16

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