Weiterer Vorteil der Kurzarbeit: Schneller und produktiver aus der Krise

Blog Daniel Lampart

Der Ausstieg aus den Corona-Massnahmen läuft nicht ganz reibungslos. Es zeichnet sich aber ab, dass Länder mit Kurzarbeitssystemen wie die Schweiz glatter aus der Krise kommen als beispielsweise die USA, wo viele Leute in der Pandemie die Stelle verloren haben.

Der Corona-Ausstieg hat weltweit einen Preis, wie man heute sieht. Weil die Logistik durch die Lockdowns durcheinander geraten ist, ist der internationale Warentransport umständlicher und somit auch wesentlich teurer. Container stehen am falschen Ort. Es gibt Einschränkungen in den Häfen. Rund 50 Prozent der Schiffe sind verspätet. Und die Anzahl Flüge ist weiterhin weit unter dem Vorkrisenniveau. Aus diesen Gründen haben sich einerseits die Frachtraten beim Schifftransport verdreifacht (s. die Analyse der ING). Andererseits gibt es Lieferengpässe bei Rohstoffen und Fertigwaren, was zu weiteren Preiserhöhungen führt.

Auf dem Arbeitsmarkt machen sich die Übergangsprobleme in die normale Welt etwas anders bemerkbar. Die Restaurants beispielsweise müssen in den Innenräumen von Vollschliessung auf Fast-Vollbetrieb umstellen. Dafür brauchen sie rasch Personal. In der Schweiz haben viele Gastrobetriebe die Corona-Zeit mit Kurzarbeit überbrückt. Wenn es nun losgeht, haben sie das Personal bereits angestellt. In den USA hingegen wurden die Leute rasch entlassen. Wer nun öffnet, muss nicht nur die Waren und Getränke bereitstellen, sondern auch noch Personal rekrutieren und einarbeiten. Das ist viel anspruchsvoller. Kein Wunder deshalb, gibt es in den USA gleichzeitig viel mehr offene Stellen und Arbeitslose als in der Schweiz.

Damit zeigt sich ein weiterer Vorteil der Kurzarbeit in einer Pandemie. Sie verhindert nicht nur Arbeitslosigkeit und Konkurse, sondern sie erhält auch Produktivität und Effizienz bei der Erbringung der Dienstleistungen.  

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